Rente

Lobbyverband trommelt für Altersvorsorge

Die Versicherungswirtschaft wünscht sich für Arbeitnehmer eine obligatorische betriebliche Altersvorsorge.

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BERLIN. Der Lobbyverband der Versicherungswirtschaft GDV beklagt eine zu geringe Bereitschaft der Deutschen, für das Alter vorzusorgen und hat Vorschläge für eine Stärkung der betrieblichen (bAV) und der privaten Altersvorsorge präsentiert.

Demnach sollen Arbeitnehmer automatisch am bAV-Angebot ihres Arbeitgebers beteiligt werden und sich aktiv dagegen entscheiden müssen, - das sogenannte Opting-Out.

"Internationale Beispiele zeigen, dass ein freiwilliges Opting-Out positive Wirkung hätte", sagte Frank-Henning Florian, Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses des GDV, am Dienstag in Berlin.

Die Bundesregierung hat sich eine stärkere Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen vorgenommen.

Diskussionsgrundlage ist die Nahles-Rente, die gemeinsame bAV-Einrichtungen durch die Tarifpartner vorsieht. Arbeitgeber sollen von der im Betriebsrentengesetz vorgesehenen Haftung für Rentenleistungen befreit und so zur Teilnahme ermuntert werden.

"Signal für Riester" gefordert

Kritiker befürchten, dass bestehende bAV-Einrichtungen dadurch benachteiligt und beschädigt werden. Die Versicherer sind an den Gesprächen nicht beteiligt und wären von dem neuen Modell wohl ausgeschlossen.

"Der Vorschlag sorgt für mehr Komplexität", kritisiert Florian. Dabei gilt die hohe Komplexität als eines der Haupthindernisse für eine weitere Verbreitung im Mittelstand.

Peter Schwark, Mitglied der GDV-Hauptgeschäftsführung, forderte die Politik außerdem zu einer Stärkung der privaten Riester-Rente auf. Die Grundzulage müsse von derzeit 154 Euro auf 200 Euro angehoben werden.

"Die Politik muss ein Signal für Riester geben", sagte Schwark. "Ursprünglich waren 13 Milliarden Euro Fördergelder im Jahr vorgesehen, tatsächlich sind wir bei drei Milliarden Euro." (tau)

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