Statistisches Bundesamt

Jeder Fünfte lebt im Singlehaushalt

Immer mehr Menschen in Deutschland leben allein. Ein Drittel davon ist laut Daten des Statistischen Bundesamtes 65 und älter.

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WIESBADEN. Für 17,3 Millionen Menschen in Deutschland erübrigt sich die Diskussion, wer gerade mit dem Abwasch dran ist: Sie führen ihren Haushalt allein. Damit lebte im vergangenen Jahr jeder fünfte Mensch in Deutschland in einem Einpersonenhaushalt, berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag über die Zusammensetzung der 41,4 Millionen privaten Haushalte in Deutschland.

Das war nicht immer so: Seit 1991 ist die Zahl der Einpersonenhaushalte um 46 Prozent gestiegen. Die Zahl der Haushalte mit drei oder mehr Personen, ob nun Familie oder Wohngemeinschaft, habe dagegen im gleichen Zeitraum um 20 Prozent abgenommen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße ging von 1991 bis 2018 von 2,27 auf 1,99 statistisch gezählten Bewohnern zurück, hieß es über die Auswertung des sogenannten Mikrozensus.

Dabei sind es nicht nur die Jungen, die im Singlehaushalt leben. Laut der Daten waren 2018 rund ein Drittel der Personen, die allein lebten, 65 Jahre oder älter: 12,4 Prozent gehörten der Altersgruppe 65 bis 75 Jahre an, 14,8 Prozent der Altersgruppe der 75- bis 85-Jährigen und 6,3 Prozent der Gruppe der über 85-Jährigen. Das wird künftig noch stärker unser soziales Pflegesystem auf die Probe stellen.

Allerdings lebten im vergangenen Jahr in immerhin 58 Prozent der Haushalte zwei oder mehr Bewohner. Den weitaus größten Anteil unter diesen 24 Millionen Haushalten machen mit 34 Prozent die Zweipersonenhaushalte aus – das können ebenso Paare sein wie Alleinerziehende mit Kind oder eine Zweier-WG. In zwölf Prozent der Haushalte lebten drei Menschen, bei neun Prozent handelte es sich um Vierpersonenhaushalte. Nur in drei Prozent der Haushalte gab es fünf oder mehr Bewohner.

Während die Haushaltsgröße immer weiter zurückging, nahm die Zahl der Haushalte zu: Im Jahr 1991 hatte es noch 35,3 Millionen Haushalte gegeben. Die 41,4 Millionen Haushalte im vergangenen Jahr bedeuten den Angaben zufolge eine Zunahme um 17 Prozent. (dpa/reh)

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 17.07.201911:36 Uhr

Alleinwohnen

In Anbetracht unserer Bevölkerungs-Strukur ist die Zunahme des "Single-Wohnens" im städtischen Infrastruktur-Bereich noch nicht besorgniserregend.
Dabei dürfte dort bei den Jungen in Ausbildung und Studium aus Kostengründen und Gemeinschaftsgeist die WG-Form auf Zeit noch zunehmen.
Erst gesicherte Einkommensverhältnisse lassen normalerweise danach erst die Familiengründung mit Mehrpersonen-Haushalten zu.
Solange Frauen im Allgemeinen häufig ihre älteren Ehemänner/ Partner überleben, ergeben sich vor dem betreuten Wohnen im Altersheim zwangsläufig die weiblichen Witwen-Haushalte. Die sind i.d.R. aber geeignet, Mitbewohner zum gegenseitigen Nutzen aufzunehmen; wie andere Alleinstehende, Studenten und Auszubildende. Das sind im urbanen Bereich gute Möglichkeiten, der Einsamkeit zu entgehen.
Anders in stadtferner Regionen mit vernachlässigter Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Verkehrsanschluß, kulturelle Einrichtungen, Krankenversorgung etc.), wenn nicht dort noch die Mehrgenerationen-Haushalte auf hinreichender Wohnfläche vorhanden sind.
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

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