Intensivpflege

Spahn verteidigt Reformpläne

Veröffentlicht:

BERLIN. Gesundheitsminister Jens Spahn hat seine Reformpläne für die Versorgung von Beatmungspatienten gegen Proteste verteidigt. Er verstehe Sorgen und Ängste, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“.

Es gehe aber auch um die Frage, wie gute Qualität kontrolliert werden könne. Spahn betonte, dass die geplanten Neuregelungen nur Schwerstkranke beträfen, etwa Wachkoma-Patienten.

Nach den Gesetzesplänen sollen Menschen, die etwa nach einem Unfall künstlich beatmet werden müssen, eine bessere Betreuung bekommen. Um höhere Qualitätsstandards zu verankern, soll eine Intensivpflege in der eigenen Wohnung daher künftig die Ausnahme sein.

In der Regel soll sie in Pflegeheimen oder speziellen „Beatmungs-WGs“ stattfinden. Weiterhin einen Anspruch auf Intensivpflege zu Hause haben sollen minderjährige Kinder. Ausnahmen sollen zudem möglich sein, wenn die Unterbringung in einer Einrichtung nicht möglich oder zumutbar ist.

Proteste gegen die Pläne

Gegen die Pläne werden einige Proteste laut - Verbände warnen davor, die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung zu verschlechtern. Der Sozialverband VdK erklärte am Mittwoch, es sei sicherzustellen, dass niemand gegen seinen Willen in ein Heim gehen müsse.

Gute und menschenwürdige Versorgung dürfe nicht davon abhängen, ob jemand zu Hause, im Krankenhaus, Heim oder in „Beatmungs-WGs“ gepflegt werde.

Spahn betonte, dass Patienten nicht länger künstlich beatmet werden sollten als nötig. Auch dabei gehe es um Selbstbestimmung. Daher solle dafür gesorgt werden, dass finanzielle Anreize und Abläufe einer Entwöhnung nicht mehr entgegenwirken. Geplant ist zudem, Eigenanteile der Betroffenen für Intensivpflege in Heimen zu senken. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Fachkraft für Nachtdienst fehlte

Heimaufsicht prüft Polizeieinsatz in Pflegeheim

Vor Entscheid in der Länderkammer

Streit um Pflegepersonaleinsatz in Kliniken vor der Einigung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Neuer Hoffnungsträger

Homotaurin-Prodrug bremst Alzheimer

Lesetipps
Schwere Infektionen mit Antibiotika richtig behandeln: Behandlungsmythen, die so nicht stimmen.

© bukhta79 / stock.adobe.com

Richtig handeln bei Infektionen

Drei Mythen bei der Antibiotika-Therapie auf dem Prüfstand