KVN zur Telematik

Zeitplan für Rollout überstürzt

Veröffentlicht:

HANNOVER. Der Zeitplan zur Einführung der Telematikinfrastruktur kann nicht gehalten werden. Das meint die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN). "Der vorgegebene Zeitplan fängt schon jetzt an zu kippen", sagte Dr. Jörg Berling, Vize der KVN. "Das ist nicht die Schuld der Ärzteschaft. Doch sie soll dafür gerade stehen."

Laut E-Health-Gesetz und den Beschlüssen der gematik, der Betreibergesellschaft der Telematikinfrastruktur (TI), sollen bis zum 30. Juni 2018 niedergelassene Ärzte und Kliniken an die neue Datenautobahn im Gesundheitswesen angeschlossen sein. Denn ab 1. Juli müssen Ärzte den Online-Abgleich der Versichertenstammdaten durchführen, sonst drohen ihnen Sanktionen. Dazu soll dieser Tage der flächendeckende Rollout der TI beginnen (wir berichteten). Für Berling "unrealistische Zeitvorgaben." Weder stehe eine Auswahl an Konnektoren zur Verfügung, unter denen die preisgünstigsten gekauft werden könnten, noch sei die Erstattung der Kosten für die Geräte und ihre Installation ganz geklärt.

Zudem fehle es den Softwarefirmen zur Installation oft an Know-how, moniert er. Offen ist laut KVN auch, ob die bisherigen geschützten Datenautobahnen der KVen in die IT-Infrastruktur integriert werden. "Sicher programmiert ist bei dieser Art der Digitalisierung bislang nur eines: der Fehlstart", so Berling. (cben)

Mehr zum Thema

Gastbeitrag zur Patientenakte

ePA: Das Ende der Schweigepflicht?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden