Bremen bei Dekubitus-Prophylaxe vorn

Die Patienten in Krankenhäusern des Landes Bremen leiden besonders selten an Dekubiti.

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BREMEN (cben). Von den rund 40.000 Patienten ab 75 Jahre, die im Jahr 2010 in einem Bremer Krankenhaus lagen, haben nur 0,9 Prozent ein Druckgeschwür entwickelt.

Eingerechnet "sind dabei die vielen leichten Fälle, bei denen es zu Hautrötungen und Wärmegefühl kam, die Haut aber intakt blieb", sagt Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Bremer Krankenhausgesellschaft. Die Dekubitusrate sei damit besser als im Bundesdurchschnitt (1,1 Prozent).

Besonders Dekubitus-gefährdet sind ältere Patienten über 75 Jahre. Bundesweit gelte eine Dekubitusrate von maximal 2,7 Prozent als gute Behandlungsqualität, teilte die Krankenhausgesellschaft an der Weser mit. "Bremen liegt mit 0,9 Prozent weit unter dieser Grenze."

Nach Angaben der Bremer Fachgruppe Pflege, die für die Qualitätssicherung in der Krankenhauspflege zuständig ist, sei das Landesergebnis seit Jahren konstant gut.

Expertenstandard in der Pflege

"Besonders erfreulich ist, dass seit Jahren schon in keinem Krankenhaus ein Patient mit einem Druckgeschwür schwersten Grades festgestellt wurde", sagt Cornelia Plötz, Leiterin der Fachgruppe Pflege. 2010 gab es bundesweit 114 Fälle.

Die Krankenhäuser veröffentlichen im aktualisierten Bremer Krankenhausspiegel vergleichende Zahlen darüber, wie viele Dekubitus in den Kliniken in welchem Schweregrad entstehen - "und zählen damit bundesweit zu den ersten, die dies in solcher Offenheit und solchem Umfang tun", hieß es.

Mit dem neuen Behandlungsgebiet "Vermeidung von Druckgeschwüren" ist die aktualisierte Version des Bremer Krankenhausspiegels am 13. Juni online gegangen.

Grund für die niedrige Dekubitus-Rate in Bremen sei der "Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege", der in den Bremer Häusern eingeführt worden ist.

Er schreibt Qualitätsstandards und Qualitätsergebnisse vor. Außerdem verfügt jedes Bremer Krankenhaus über spezielle Wundmanager.

www.bremer-krankenhausspiegel.de

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