Telemedizin-Projekt in der Palliativversorgung

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DÜSSELDORF (ger). Telemedizin kann helfen, die Versorgung von Schwerstkranken zu Hause zu verbessern.

Mit einer elektronischen Patientenakte will die Deutsche Telekom zusammen mit den Lahn-Dill-Kliniken und dem niederländischen IT-Unternehmen Portavita Ärzte und Pflegekräfte zusammenbringen.

Die drei Unternehmen haben jetzt bei der Medica bekannt gegeben, dass sie im Raum Gießen-Wetzlar ein Projekt zur telemedizin-gestützten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) starten.

Um die Unterstützung durch Informations- und Kommunikationstechnik langfristig zu verbessern, werde das Projekt von der Universität Witten-Herdecke wissenschaftlich begleitet.

Aufwändung und umständlich

Bei der Versorgung von Schwerstkranken arbeiten Palliativmediziner, Hausärzte, Pflegedienste und Hospize sowie Seelsorger eng zusammen.

Damit alle stets über die verschiedenen Therapieschritte informiert sind, tauschten die jeweiligen Leistungserbringer bislang ihre therapeutischen Maßnahmen meist per Brief oder Fax an die Partner aus.

Diese manuelle Dokumentation sei zeitaufwendig und umständlich, heißt es in einer Pressemitteilung. Wegen der strengen Dokumentationspflichten und des hohen organisatorischen Aufwands, würden die Patienten bislang daher meist stationär versorgt.

Zugriff auch von Unterwegs

Die Schwerkranken aber wünschten sich eine gleichwertige Versorgung in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld, worauf sie seit 2007 einen Rechtsanspruch haben.

In dem Pilotprojekt soll künftig eine elektronische Patientenakte die Dokumentation vereinfachen. Da die Akte webbasiert sei, könnten alle am Behandlungsprozess Beteiligten via Tablet-PC von unterwegs oder am Patientenbett die Daten einsehen und ihre Therapiemaßnahmen wie geänderte Medikation oder neue Behandlungsziele eintragen.

Insbesondere im Notfall hätten Ärzte so einen schnellen Zugriff auf die Patientenhistorie und könnten angemessen auf den Versorgungsbedarf des Patienten reagieren.

Niederländer mit im Boot

Um eine sichere Vernetzung zu garantieren, stellt die Telekom das Branchennetz Gesundheitswesen bereit. Es gewährleiste eine sichere Datenübertragung und den Schutz vor unbefugten Zugriffen.

"Wir möchten, dass Palliativmediziner, Pflege, Hospizdienste, Seelsorger und Prozessmanager technisch unterstützt möglichst effizient zusammen arbeiten, damit jeder einzelne mehr Zeit für den Patienten hat", sagt Dr. Norbert Köneke, Medizinischer Direktor der Lahn-Dill-Kliniken.

Der Gesundheitsbereich der Deutschen Telekom eröffnet mit der Palliativversorgung ein neues Tätigkeitsfeld. Dr. Axel Wehmeier, Leiter des Konzerngeschäftsfeldes Gesundheit Deutsche Telekom, erklärte: "Gerade in der Palliativversorgung kann eine elektronische Patientenakte helfen, bürokratischen Aufwand zu reduzieren und durch eine bessere Abstimmung die Versorgungsqualität zu verbessern. Deshalb ist die Palliativversorgung ein hervorragendes Beispiel für den Nutzen von Telemedizin."

Bei dem Projekt mit den Lahn-Dill-Kliniken ist als Partner der Telekom der niederländische Spezialist für elektronische Patientenakten, Portavita, beteiligt.

Seit 2009 ist die Telekom über ihre Venture-Capital-Tochter T-Venture an Portavita beteiligt. Portavita sei in den Niederlanden Marktführer und versorge bereits rund 200.000 Patienten mit einer elektronischen Patientenakte.

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