Arztnavi: Ärzte wollen sich von der besten Seite zeigen

Ärzte konnten bei der Telefonaktion der "Ärzte Zeitung" zur Online-Arztsuche von AOK, BARMER GEK und der Weissen Liste alle ihre Fragen los werden. Fazit: Der Nutzen des Portals stand im Fokus.

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Drei Experten standen den Lesern der "Ärzte Zeitung" zwei Stunden lang Rede und Antwort: Kai Kolpatzik von der AOK, Stefanie Hennig von der Weissen Liste und Dr. Christian Graf von der BARMER GEK (von links).

Drei Experten standen den Lesern der "Ärzte Zeitung" zwei Stunden lang Rede und Antwort: Kai Kolpatzik von der AOK, Stefanie Hennig von der Weissen Liste und Dr. Christian Graf von der BARMER GEK (von links).

© Michaela Illian

NEU-ISENBURG (sun). "Wie kann ich meine Patienten motivieren, an der Befragung teilzunehmen?" Diese Frage eines Arztes an die drei Experten war typisch für die Telefonaktion der "Ärzte Zeitung" zur Online-Arztsuche von AOK, BARMER GEK und Weisse Liste.

Viele Anrufer kamen mit Fragen zum Nutzen des Portals für die Praxis und dazu, wie man Patienten einbinden kann in den Prozess der Online-Bewertung.

Zwei Stunden mit Fragen löchern

Zwei Stunden lang konnten Leser Stefanie Hennig, Projektleiterin für die Arztsuche "Weisse Liste", Kai Kolpatzik, Arzt und Projektleiter für den Arztnavigator beim AOK-Bundesverband, und Dr. Christian Graf, Projektleiter für das Arztnavi bei der BARMER GEK mit Fragen löchern. Und von denen gab es reichlich.

Die Experten blieben keine Antwort schuldig. Zur Motivation der Patienten, an der Online-Befragung teilzunehmen, wusste Kai Kolpatzik von der AOK Rat: "Ärzte können ihr Praxispersonal und alle ihre Patienten, die bei der AOK oder bei der BARMER GEK versichert sind, aktiv auf die Befragung ansprechen."

Wartezimmerplakat zum Bestellen

Darüber hinaus sei speziell für diesen Zweck ein Wartezimmerplakat entwickelt worden, mit dem Ärzte gezielt auf die Befragung hinweisen können.

Das Plakat könnten alle Ärzte per E-Mail bestellen (aok-bundesverband@bv.aok oder versorgungsprogramme@barmer-gek.de).

Noch vor zwei Jahren schlugen die Wellen hoch, als die AOK ankündigte, ein Portal im Internet aufzubauen, in dem Patienten ihre Ärzte bewerten könnten. Viele Ärzte fürchteten damals Schmähkritik. Die Projektpartner schließen Diffamierungen und Schmähkritik jedoch aus.

Veröffentlichung der Ergebnisse erst nach zehn Beurteilungen

So wurde eine Schwelle eingebaut, damit kein verzerrtes Bild der bewerteten Ärzte entsteht: Veröffentlicht werden die Ergebnisse erst, wenn ein Arzt zehn Beurteilungen erhalten hat.

Das Portal steht seit Mai 2011 bundesweit online, und für die Anrufer standen jetzt eher praktische Fragen im Fokus, etwa dazu, wie die Online-Arztsuche aktiv für die Praxisführung genutzt werden kann. Das Portal könne ein Instrument sein, um eine Patientenbefragung durchzuführen, sagte dazu Kai Kolpatzik. Schließlich sei der Fragebogen, den die Patienten im Netz beantworten können, nach wissenschaftlichen Standards entwickelt worden.

Auch Privatärzte sind im Portal zu finden

Einige Anrufer hatten gar Angst nicht bei der Online-Arztsuche gelistet und dementsprechend für ihre potenziellen Patienten im Netz nicht auffindbar zu sein. Die Experten konnten sie beruhigen. "Ja, auch Privatärzte sind in dem Portal zu finden", betonte Projektleiter Kolpatzik.

In den nächsten Monaten werde geprüft, ob ausreichend Beurteilungen für Privatärzte eingehen. Dann werde entschieden, ob die Beurteilungsmöglichkeit weiter angeboten werde.

Die "Ärzte Zeitung" berichtet über die Online-Arztsuche als Medienpartner der AOK, BARMER GEK und des Projekts Weisse Liste. Das Portal ist über folgende Adressen erreichbar: www.aok-arztnavi.de, http://arztnavi.barmer-gek.de,www.weisse-liste.de/arzt

Lesen Sie dazu auch: "Die Ergebnisse können Ihnen helfen, sich kontinuierlich zu verbessern"

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