Versorgungs-Report

Die häufigsten Diagnosen bei Kindern

Geht es um chronische Erkrankungen im Kindesalter, gehören Adipositas und hyperkinetische Störungen zu den Spitzenreitern unter den kodierten Diagnosen.

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BERLIN. Unaufmerksam, unruhig, impulsiv: Hyperkinetische Störungen (HKS, ICD-10 F90) gehören zu den am häufigsten kodierten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.

Aber auch Übergewicht und Adipositas wird bei Kindern und Jugendlichen zunehmend als chronische Erkrankung festgestellt. Das geht aus dem Versorgungs-Report 2015/2016 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor, der jüngst in Berlin vorgestellt wurde.

Dem Bericht zufolge erhielten 2013 rund eine halbe Million Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren eine HKS-Diagnose, drei Viertel davon Jungen. Die bundesweite Prävalenz lag hier bei 4,9 Prozent.

Allerdings gibt es große regionale Unterschiede bei der Prävalenz: Deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt Thüringen mit 6,8 Prozent, eine unterdurchschnittliche HKS-Prävalenz weisen dagegen Bremen (2,2 Prozent) und Hessen (3,3 Prozent) auf.

Die Verordnungsrate HKS-spezifischer Medikamente wie Ritalin ist laut Versorgungs-Report seit dem Jahr 2007 kontinuierlich gesunken. Der Generalsekretär der DGKJ, Dr. Karl-Josef Eßer, wies bei der Vorstellung des Reports darauf hin, dass die Einbindung der Eltern in die HKS-Therapie besonders wichtig sei.

Denn, so Eßer: "Die Auswirkungen einer ADHS-Diagnose auf das Miteinander der gesamten Familie ist nicht zu unterschätzen."

Auch bei Adipositas und Übergewicht, die dem Report zufolge ebenfalls zahlenmäßig zu den bedeutenden Gesundheitsstörungen zählen, spielt die Familie eine wichtige Rolle. Zielgerichtete Prävention sei ein entscheidender Faktor, um die Entwicklung einer Adipositas zu verhindern.

Der Versorgungs-Report hat diesmal die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt gerückt. Ärzte, Epidemiologen, Versorgungsforscher und Präventionsexperten beleuchten darin den Gesundheitsstatus Heranwachsender und analysieren deren gesundheitliche Versorgung ebenso wie den Stand von Prävention und Gesundheitsförderung. (Taina Ebert-Rall)

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