Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

WIdO-Analyse

Weniger AU-Fälle in der Pandemie

Die Zahl der Krankmeldungen ist in der Pandemie insgesamt gesunken. Dafür hat sich die Krankheitsdauer verlängert.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Zahl der Krankmeldungen AOK-versicherter Beschäftigter wegen Erkrankungen der Atemwege, des Muskel-Skelett-Systems oder der Psyche ist nach einer WIdO-Auswertung in der Zeit von März 2020 bis Februar 2021 gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Die Krankheitsdauer wegen einer dieser Diagnosen lag jedoch über den Vorjahreswerten, geht aus der Auswertung der Daten von 14,1 Millionen Erwerbstätigen durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hervor. Die größte Differenz bei den AU-Fällen zeigte sich nach WIdO-Angaben bei den Atemwegserkrankungen.

Hier wurden für die zwölf Monate bis Februar 2021 mit 32,6 Arbeitsunfähigkeitsfällen je AOK-Mitglied im Durchschnitt 14,3 Fälle weniger registriert als im Vergleichszeitraum mit 46,9 Fällen je 100 AOK-versicherten Beschäftigten. Gleichzeitig waren die Erkrankten mit durchschnittlich 8,6 Tagen je Fall länger als in der Vergleichszeit 2019/2020 (6,4 Tage je Fall) krankgeschrieben.

Am längsten dauerte ein AU-Fall wegen einer psychischen Erkrankung. Mit einer solchen Diagnose fielen Beschäftigte in der Berichtszeit im Schnitt 31,1 (Vorjahr 27,1) Tage aus. Zugleich wurde bei den Fällen ein leichter Rückgang auf 10,5 Fällen von 11,7 Fällen je 100 AOK-versicherte Beschäftigte festgestellt.

Auch weniger Muskel-Skelett-Erkrankungen

Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen fiel die Differenz zum Vorjahr – wie bei den Erkrankungen der Atemwege – höher aus. Es wurden 31,6 (Vorjahr: 34,1) Fälle je 100 AOK-Mitgliedern gezählt.

Erwerbstätige mit einer Krankschreibung wegen einer Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems fielen mit durchschnittlich 19,0 Tagen aber ebenfalls länger als im Vorjahr mit 17,3 Tagen je Fall aus.

„Wir vermuten, dass viele Beschäftigte aus Angst vor Ansteckung auf einen Arztbesuch verzichtet haben“, erläutert der stellvertretende WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder. „Außerdem kann bei den Atemwegserkrankungen angenommen werden, dass die Abstands- und Hygieneregeln zu einer Abnahme der Krankschreibungen geführt haben. Gleichzeitig deutet die gestiegene Dauer der Krankschreibungen bei den hier ausgewerteten Diagnosen darauf hin, dass die Erkrankten in der Pandemie-Situation stärker belastet waren“, so Schröder. (Ebert-Rall)

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