Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Disease-Management-Programme im Fokus

Wie die DMP Osteoporose und Rheumatoide Arthritis Versorgungslücken schließen können

Das DMP Osteoporose zeigt: Wenn alle Gesundheitsakteure Hand in Hand arbeiten, lässt sich bundesweit Versorgung verbessern. Mit dem neuen DMP Rheumatoide Arthritis soll nun Ähnliches erreicht werden.

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Im Norden ist im Juli das DMP Rheumatoide Arthritis an den Start gegangen. Über 250 Ärzte sind bereits eingeschrieben.

Im Norden ist im Juli das DMP Rheumatoide Arthritis an den Start gegangen. Über 250 Ärzte sind bereits eingeschrieben.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Mit dem Disease-Management-Programm (DMP) Osteoporose ist Ende 2023 ein weiteres strukturiertes Versorgungsangebot für gesetzlich Versicherte gestartet. Ziel ist es, die leitliniengerechte Behandlung von Patienten mit medikamentös behandlungsbedürftiger Osteoporose zu verbessern und die Versorgung sektorenübergreifend zu koordinieren. Die Einführung des Programms ist in vielen Regionen bereits erfolgt und wird dort unter anderem von der AOK unterstützt.

Osteoporose zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im höheren Lebensalter. Laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) besteht in Deutschland eine deutliche Versorgungslücke: Nur ein geringer Anteil der Betroffenen erhält nach einer Fragilitätsfraktur eine konsequente Osteoporose-Diagnostik und -Therapie.

Lebensqualität steigt

Das DMP Osteoporose wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) auf Basis evidenzbasierter Leitlinien entwickelt und legt verbindliche Standards für Diagnostik, Therapie, Monitoring und Patientenschulung fest. Die AOK war in mehreren Regionen an der Umsetzung beteiligt. So startete das Programm im Januar 2024 in Rheinland-Pfalz mit einem „Versorgungsplus für 26.000 Betroffene“, wie die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland mitteilte.

Auch der AOK-Bundesverband betont die Bedeutung des Programms: „Mit dem DMP Osteoporose schließen wir eine lang bekannte Versorgungslücke. Die strukturierte Betreuung hilft, Frakturen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern“, heißt es in der Praxisinfo des Verbandes.

Bundesweit wird das DMP Osteoporose mittlerweile in vielen KV-Regionen angeboten. Die Zahl der eingeschriebenen Versicherten steigt kontinuierlich. Genaue bundesweite Zahlen liegen derzeit nicht vor, da die Programme regional unterschiedlich schnell implementiert werden.

Neu: DMP Rheumatoide Arthritis

Zum 1. Juli 2025 wurde in Schleswig-Holstein ein weiteres DMP eingeführt: das strukturierte Behandlungsprogramm für Rheumatoide Arthritis. Es ist das erste seiner Art in Deutschland und richtet sich an gesetzlich Versicherte ab 18 Jahren mit gesicherter Diagnose. Wie bereits bei der Indikation Osteoporose sind die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung in Schleswig-Holstein auch bei der Einführung dieses DMP die Vorreiter.

„In Schleswig-Holstein leben etwa 40.000 Menschen mit einer Rheumatoiden Arthritis. Diesen Personen bieten wir mit dem DMP jetzt eine optimierte Behandlung in den beteiligten Praxen und Kliniken“, erklärte Claudia Straub, Leiterin der Landesvertretung Schleswig-Holstein des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek), stellvertretend für die gesetzlichen Krankenkassen in der Region. Zum Programmstart haben sich bereits mehr als 250 Ärztinnen und Ärzte – darunter Hausärzte, Internisten und Orthopäden mit rheumatologischem Schwerpunkt – eingeschrieben. Auch zwei Krankenhäuser und eine Reha-Klinik beteiligen sich. Damit ist die komplette Behandlungskette abgedeckt.

Kontinuierliche Evaluation

Beide Programme – Osteoporose und Rheumatoide Arthritis – stehen exemplarisch für die Weiterentwicklung der DMP-Landschaft. Sie zeigen, wie evidenzbasierte Versorgungskonzepte in der Fläche etabliert werden können, wenn Krankenkassen, Ärzteschaft und Versorgungseinrichtungen gemeinsam agieren.

Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Evaluation durch ein unabhängiges wissenschaftliches Institut findet eine Qualitätsüberwachung durch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) statt. Mit der geplanten Weiterentwicklung der DMP-Richtlinien durch den G-BA ist zu erwarten, dass die Programme künftig noch stärker an die Bedürfnisse der Versicherten angepasst werden. (fb)

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