Das Atypikum Risperidon ist jetzt auch bei akuter Manie zugelassen

ANTWERPEN (grue). Das atypische Neuroleptikum Risperidon (Risperdal®) ist jetzt auch zur Behandlung von bipolar erkrankten Patienten mit akuten manischen Episoden zugelassen. Es ist verträglicher als Haloperidol und kann allein oder in Kombination mit Stimmungsstabilisierern verordnet werden.

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Das aus der Schizophrenie-Behandlung bekannte Risperidon wurde in kontrollierten Studien bei 1250 Patienten mit bipolaren Störungen geprüft. Es war als Monotherapeutikum und in Kombination mit den Stimmungsstabilisierern Lithium und Valproat schnell wirksam.

Der antimanische Effekt war ebenso stark wie mit Haloperidol, aber das Atypikum wurde besser vertragen. Darauf hat Dr. Heinz Grunze von der Psychiatrischen Klinik der Universität München bei einer Veranstaltung von Janssen-Cilag in Antwerpen hingewiesen. Extrapyramidale Störungen traten mit Risperidon vergleichsweise selten auf.

Die mittlere Tagesdosis von vier Milligramm sei gut vertragen worden, so Grunze. Risperidon schnitt bereits nach drei Tagen signifikant besser ab als Placebo und wirkte anhaltend über die Studienzeit von zwölf Wochen. Die mehrwöchige Therapie mit Risperidon löste keine Depression aus, schien ausgleichend zu wirken. "Bei akuter Manie ist Risperidon ein Stimmungsstabilisierer", so der Psychiater.

Grunze stellte auch die Ergebnisse einer offenen deutschen Studie vor, in der 30 stationär behandelte Patienten mit akuter Manie für drei Wochen mit im Schnitt 4,7 mg Risperidon behandelt wurden. Das Antipsychotikum verbesserte schnell die manischen Symptome. 40 Prozent der Patienten nannten unerwünschte Effekte der Therapie, etwa Müdigkeit und Kopfschmerz, die aber zu 87 Prozent leicht bis mäßig waren.

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