Gefäßschutz durch Vitamine

BERLIN (grue). Erhöhte Homocystein-Werte im Blut gelten als Risikofaktor für Herzinfarkt und Apoplexie. Den Nutzen einer entsprechenden Therapie sollen laufende Interventionsstudien belegen. Die Ergebnisse einer kleineren prospektiven Studie an der Uni Jena geben erste Hinweise auf den Nutzen einer Homocystein-Senkung.

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Es gebe viele Hinweise auf die Gefäßpathogenität der Aminosäure Homocystein, so Professor Uwe Till aus Jena bei einer von Medice geförderten Veranstaltung in Berlin. "Homocystein verändert die Struktur von Eiweißen, ist an der Bildung von Sauerstoffradikalen beteiligt und inaktiviert gefäßschützende Mediatoren", sagte der Pathobiochemiker.

In epidemiologischen Studien korrelierten hohe Plasma-Homocysteinspiegel mit kardiovaskulären Folgekrankheiten. Da die Oxidationsprodukte des Homocysteins neurotoxisch sind, gebe es auch Zusammenhänge mit Demenz, Depressionen und Morbus Parkinson, so Till.

Till initiierte eine kontrollierte Interventionsstudie mit 50 älteren Patienten mit Arteriosklerose und erhöhter Intima-Media-Dicke der Karotiden sowie leicht erhöhten Homocystein-Werten. Die Verumgruppe nahm ein Jahr lang täglich eine Vitaminkombination aus hochdosierter Folsäure (2,5 mg täglich) und den Vitaminen B6 und B12 ein. Kombipräparate werden von Medice als Medivitan®N und Medyn® angeboten.

Wie Till berichtet hat, sank mit Verum das Plasma-Homocystein von über 10 µmol/l in den Normbereich unter 7 µmol/l. Die Intima-Media-Dicke sank um 0,08 mm. Mit Placebo blieben das Homocystein konstant hoch und die Wanddicke nahm um 7 mm zu - die Unterschiede zwischen den Gruppen waren signifikant.

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