Onkologie

Genom von Lymphomen entschlüsselt

Fehlersuche im Erbgut von Krebszellen: Ein Deutscher Forschungsverbund hat das Genom von Burkitt-Lymphomen aufgeklärt.

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HEIDELBERG. Ein interdisziplinärer deutscher Forschungsverbund, an dem auch Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) maßgeblich beteiligt sind, hat das komplette Erbgut der Krebszellen von Burkitt-Lymphomen entschlüsselt.

Als Teil des Internationalen Krebs-Genom-Konsortiums ICGC konnten die Wissenschaftler zeigen, dass das Erbgut der Tumorzellen des Burkitt-Lymphoms an über 2000 Stellen im Vergleich zu normalen Zellen verändert ist, teilt das DKFZ mit.

Dabei entdeckten die Forscher ein Gen, das in über zwei Drittel aller Burkitt-Lymphome mutiert ist, was neue Angriffspunkte für die Diagnostik und Behandlungsstrategien dieser aggressiven Lymphome liefert.

Die riesigen Datenmengen, die bei diesem Projekt anfallen, werden am DKFZ gespeichert und ausgewertet, wo Professor Roland Eils eigens für die Krebsgenomsequenzierung eine in Deutschland einzigartige Bioinformatikinfrastruktur aufgebaut hat (Nature Genetics 2012; online am 11. November).

Lymphome sind Krebserkrankungen, die sich von Lymphozyten ableiten. Unter über 50 Subgruppen stellt das Burkitt-Lymphom die häufigste Lymphom-Form im Kindesalter dar, sie tritt aber auch bei Erwachsenen auf.

Das Burkitt-Lymphom war das erste Lymphom, bei dem bereits in den 1970er Jahren eine wiederkehrende Genveränderung, die Burkitt-Translokation, identifiziert wurde. (eb)

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