Kardiale Stammzellen gegen Herzinsuffizienz

BOSTON (dpa). Erstmals haben Forscher in einer Phase-I-Studie bei Herzinsuffizienz die Therapie mit autologen kardialen Stammzellen erprobt.

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Die Ergebnisse seien vielversprechend, so die US-Forscher (Lancet 2011; online 14. November). Die Stammzellen verringern demnach die Narben eines Herzinfarkts und verbessern die Kontraktionskraft des Herzens.

Forscher um Dr. Piero Anversa aus Boston bezogen 23 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz in die Studie ein.

Bei 16 von ihnen wurden mit Hilfe eines Ballon-Katheders jeweils rund eine Million Stammzellen eingebracht, sieben wurden konventionell behandelt.

Strenge Kontrolle fehlt bislang

In der Studie habe sich nach vier Monaten die Pumpleistung des Herzens bei 14 vonn 16 Patienten deutlich verbessert, gemessen anhand der linksventrikulären Auswurffraktion.

Nach einem Jahr seien die Werte noch besser ausgefallen. Bei den konventionell behandelten Patienten sei keine Änderung festgestellt worden. "Die ersten Resultate bei den Patienten sind sehr ermutigend", so die Forscher.

In einem kritischen Kommentar ebenfalls im "Lancet" weist Professor Gerd Heusch vom Universitätsklinkum Essen darauf hin, dass eine strenge Kontrolle noch fehlt und der Mechanismus für die Verbesserung der Herzfunktion noch unklar ist. Dazu seien weitere Forschungen dringend notwendig.

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