Virusforscher

Tierversuche unverzichtbar!

Das Europäische Parlament berät über die Abschaffung von Tierversuchen, warnen Virologen. Sie halten diese aber derzeit für absolut nötig.

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ULM. Am 11. Mai wird im Europäischen Parlament über den Einsatz von Tierversuchen zu wissenschaftlichen Zwecken diskutiert.

Anlass ist eine Petition, die die Aufhebung der Tierversuchsrichtlinie 2010 / 63 / EU fordert. Dass langfristige Ziel sei es, Tierversuche europaweit vollständig zu verbieten, warnt die Gesellschaft für Virologie (GfV) in einer Mitteilung.

"Es ist völlig unbestritten, dass sich immer mehr Fragen ohne Tierversuche lösen lassen", sagt Professor Thomas Mertens, Präsident der GfV vom Uniklinikum Ulm. Eine intensive Forschung an neuen Methoden, die den Ersatz von Tierversuchen verringern können, sei daher unabdingbar.

"Virologen nehmen hierbei bereits eine Vorreiterrolle ein", so Mertens in der Mitteilung. Viele Experimente zur Virusvermehrung führen Wissenschaftler inzwischen in Zellkultursystemen durch.

Neue Therapieansätze entwickeln sie auch mithilfe von Computer-Modellen. "Dennoch wird es auf absehbare Zeit nicht möglich sein, Tierversuche vollständig zu ersetzen," so der Präsident der GfV.

Viele Viren sind lebensbedrohlich, wie der aktuelle Ebola-Ausbruch in Westafrika mit etwa 11.000 Toten zeigt. Dieser Bedrohung könne man nur mit intensiver Forschung an neuen Medikamenten und Impfstoffen entgegentreten.

"Die Entwicklung neuer Therapeutika und Impfstoffe müssten wir ohne Tierversuche jedoch nahezu vollständig einstellen", warnt Mertens. (eb)

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