Ebola

Welthungerhilfe warnt vor humanitärer Krise

Die Welthungerhilfe weitet ihre Unterstützung für Liberia und Sierra Leone aus. Das gab die Organisation heute in Berlin bekannt. Die zuständige Koordinatorin für Liberia befürchtet, dass sich die Lage von einer Gesundheits- zu einer Hungerkrise entwickelt.

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BERLIN. Die humanitäre Katastrophe in den von Ebola am stärksten betroffenen Ländern Liberia und Sierra Leone steht erst noch bevor. „Der Ausbruch wird diese Länder in ihrer Entwicklung um Jahre zurückwerfen“, sagte Asja Hanano, die Landeskoordinatorin der Welthungerhilfe für Liberia.

Die Grenzen des Landes sind seit dem 8. August dicht. Ministerien und nicht-staatliche Hilfsorganisationen arbeiten nur in Notbesetzung.

Die Preise für das Grundnahrungsmittel Reis sind gestiegen. Ein 25 Kilo-Sack kostete vor der Epidemie rund zwölf Euro. Inzwischen werden fast 17 Euro verlangt. Bei einem Bruttoinlandsprodukt von unter 150 Euro pro Kopf im Jahr ist dieser Preisanstieg kritisch.

Aus der Gesundheitskrise erwachse eine Hungerkrise, warnte Hanano. Die Quarantäne verschärft die Versorgungslage ebenso wie die tropischen Regengüsse, die derzeit über den betroffenen Ländern niedergehen.

Viele Landarbeiter dürfen Häuser nicht verlassen

Viele Landarbeiter müssen zwangsweise in ihren Häusern ausharren, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. Gleiches gilt auch für Sierra Leone, wo die Welthungerhilfe derzeit die unter Quarantäne stehenden Menschen mit Nahrung versorgt.

Die Wirtschaft dieser Länder scheint nach Auskunft der Entwicklungshelferin so fragil zu sein, dass selbst die Ursachenbekämpfung Armutsrisiken steigert.

Die unter der Liberianischen Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf tagende Taskforce Ebola hat den Verkauf des Fleisches von Menschenaffen und Flughunden verboten, das als Überträger der Krankheit gilt.

Damit haben viele Marktfrauen ihr Einkommen verloren. Die Hilfsorganisationen ständen nun vor der Aufgabe, das preisgünstige „Busch-Fleisch“ durch Hühner und Ziegen zu substituieren. (af)

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