Wissenschaftspreise, Ehrenmitglieder, die Leopold-Lichtwitz-Medaille, Medienpreise, Grußworte und Festrede von Professor Andreas Neubauer: Der 130. Kongress der DGIM ist am Sonntagabend im Kurhaus Wiesbaden offiziell eröffnet worden.
Wie gut es der Ukraine zuletzt gelungen war, die Versorgung von Menschen mit HIV-Infektion zu verbessern, belegt eine aktuelle Erhebung bei Schutzsuchenden in Deutschland.
Bei Patienten mit V.a. Intox kann unter Umständen die probatorische Anwendung von Antidoten erwogen werden. Eine Kasuistik über 30 Fentanylpflaster und eine über einen Met-Hb-Suizidversuch.
Mit besserem Gesamtüberleben unter modernen onkologischen Therapien rückt die Herzgesundheit von Krebspatienten in den Fokus. Hier ist nun vermehrt mit Nebenwirkungen und Folgeschäden zu rechnen, betonte eine Kardiologin beim DGIM-Kongress.
Die kombinierte Gabe von Levothyroxin (L-T4) mit Liothyronin (L-T3) bei Schilddrüsenunterfunktion wird gelegentlich praktiziert, ist aber nach wie vor nicht evidenzbasiert, heißt es beim DGIM-Kongress.
Fünf Maßnahmen sind in der ersten Stunde nach Verdacht auf eine Sepsis essenziell, um die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen. Das betont eine Notfallmedizinerin beim DGIM-Kongress.
Wenn übergewichtige Menschen ihr Körpergewicht um lediglich fünf Prozent senken, erweisen sie ihrer Leber einen großen Dienst. Und langfristig dem ganzen Körper.
Die Ressourcen im Gesundheitswesen werden knapp. Wie knapp, das hat die Ärztekammer Westfalen-Lippe beim DGIM-Kongress vorgerechnet. Sollte man einfach mehr Ärzte ausbilden? Oder ist der Mangel ein Phänomen von Überversorgung?
Demografie und teure Präzisionsmedizin zerren an der Statik des Gesundheitswesens. Wie können begrenzte Mittel gerecht alloziert werden? Und sind Hausärzte nur „Bachelor der Medizin“? Bei der DGIM-Tagung gab es ethische Denkanstöße.
Können Menschen mit chronischer bakterieller Besiedlung bald auch in Deutschland eine Phagentherapie erhalten? Nie wurde so viel geforscht, doch Ergebnisse sind noch dünn gesät, heißt es beim DGIM-Kongress.
Mediziner oder eher Cashcow? Auch die ambulante Versorgung kennt ökonomischen Druck. Steigen zunehmend Private-Equity-Gesellschaften in Praxisstrukturen ein, könnte dieser eine neue Dimension erreichen, heißt es beim DGIM-Kongress.
Die Teilnehmer eines Forums beim DGIM-Kongress waren sich einig: Fehler in der Medizin sind häufig in ungeeigneten Prozessen und mangelnder Kommunikation begründet. Gespräche mit Patienten und im Team können helfen.
Die Klinikreform hat direkte Auswirkungen auf die ärztliche Weiterbildung. Diese werde ambulanter und sektorenübergreifender, prognostizierte Intensivmediziner Christian Karagiannidis beim DGIM-Kongress.
In Spanien und Estland ist die elektronische Patientenakte längst Standard. In Deutschland gibt es bis zum Start in 2025 noch offene Baustellen, wie eine Veranstaltung beim DGIM-Kongress offenbart.
Dass ambulant-stationäre Kliniken Hausarztpraxen künftig Konkurrenz machen sollen, sieht BDI-Präsidentin Christine Neumann-Grutzeck äußerst kritisch. Im Interview mit der Ärzte Zeitung erklärt sie, warum das zu neuen Versorgungslücken führt.
Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung haben es nicht immer leicht. Wie die „Junge DGIM“ Kolleginnen und Kollegen unterstützt und wo jungen (angehenden) Internisten der Schuh drückt, erläutert Dr. Johanna Brägelmann im „ÄrzteTag“-Podcast.
Auch wenn die Dienstpausen zu kurz fürs an die Straße Kleben sind: Junge Ärztinnen und Ärzte haben genug Möglichkeiten für nachhaltige Lobbyarbeit, betont Dr. Cornelius Weiß vom Jungen Forum im BDI im Interview mit der Ärzte Zeitung.
Präzisionsmedizin wird nie „fertig“ sein, Krebs wird nicht irgendwann „besiegt“ sein – das sagt der DGIM-Vorsitzende Professor Andreas Neubauer. Im Interview mit der Ärzte Zeitung spricht er über sein Verständnis von Präzision und was wir dafür brauchen.