Trotz vieler Bewerbungen

Sachsen besetzt nicht alle Plätze für Landarztstudium

Von 40 freien Plätzen für das Landarztstudium in Sachsen sind nur 39 vergeben worden - obwohl sich 119 Kandidatinnen und Kandidaten beworben hatten. Die Vorbereitungen für die dritte Runde laufen bereits.

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Dresden. Trotz zahlreicher Bewerber sind in diesem Wintersemester nicht alle Plätze des Landarztstudiums in Sachsen besetzt worden. 40 Studienplätze standen zur Verfügung, laut Mitteilung des sächsischen Sozialministerium am Montag beginnen nun 39 Bewerber mit dem Studium. Insgesamt seien 119 Bewerbungen eingegangen.

„Ich finde es wunderbar, dass so viele Kandidatinnen und Kandidaten ihren Beitrag zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung unserer sächsischen Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum leisten wollen“, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD). „Sie tragen damit auch aktiv zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.“

Programm vor einem Jahr gestartet

Das Programm war im Wintersemester vor einem Jahr gestartet. Für den ersten Jahrgang hatten sich 67 Frauen und Männer beworben. Als Studienorte sind wie bisher Leipzig, Dresden und Chemnitz vorgesehen. Derzeit befinden sich 22 der 40 Studienplätze in Leipzig, 15 in Dresden und drei in Chemnitz.

Bei diesem Medizinstudium nach der Landarztquote müssen die Absolventen nach dem Abschluss des Studiums und der fachärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin mindestens zehn Jahre als Hausärztinnen und Hausärzte in einem unterversorgten oder von einer Unterversorgung bedrohten Gebiet im Freistaat tätig sein. Es sind Strafen von 250.000 Euro vorgesehen, wenn gegen bestimmte Vorgaben verstoßen werden sollte.

Auswahlverfahren für dritten Jahrgang im kommenden Jahr

Das Gesetz zur Landarztquote war in dem im Dezember 2019 beschlossenen Koalitionsvertrag von CDU, Grünen und SPD vereinbart worden. Es wurde im September 2021 verabschiedet. Die dafür nötige sächsische Landarztverordnung wurde im Januar 2022 erlassen.

Das Auswahlverfahren für den dritten Jahrgang wird im kommenden Jahr stattfinden. Interessenten können sich vom 15. Januar bis 29. Februar 2024 online bewerben. Die Bewerber müssen ein zweistufiges Auswahlverfahren durchlaufen. Bei der ersten Stufe würden das Ergebnis eines fachspezifischen Studieneignungstests, das Vorliegen einer Berufsausbildung in einem Gesundheitsberuf, die Dauer der Berufstätigkeit in diesem Beruf sowie die Art und Dauer einer geeigneten freiwilligen oder ehrenamtlichen Tätigkeit berücksichtigt. Für eine erfolgreiche Bewerbung müssten allerdings nicht alle Kriterien erfüllt sein. Wer die erste Stufe des Auswahlverfahrens erfolgreich absolviert habe, werde zu einem strukturierten und standardisierten Auswahlgespräch eingeladen. (sve)

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