30 Jahre Ärzte für die Dritte Welt

Die Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt zieht 30 Jahre nach ihrer Gründung Bilanz: 5.500 Einsätze, die meisten für Menschen, die medizinisch völlig unterversorgt sind.

Von Pete Smith Veröffentlicht:
Einsatz im Serabu Community Hospital in Sierra Leone: Dr. Anneliese Winterstein (rechts).

Einsatz im Serabu Community Hospital in Sierra Leone: Dr. Anneliese Winterstein (rechts).

© Ärzte für die Dritte Welt

FRANKFURT/MAIN. 5.500 Einsätze in fast 30 Jahren - das ist die stolze Bilanz der Hilfsorganisation Ärzte für die Dritte Welt, die deren Generalsekretär Dr. Harald Kischlat jetzt in Frankfurt am Main vorgestellt hat. Durchschnittlich 300 Ärzte entsenden die German Doctors Jahr für Jahr in Entwicklungsländer, um medizinische Hilfe zu leisten.

Zuletzt war Dr. Anneliese Winterstein aus Buchholz im Einsatz. Die 66-jährige Ärztin reiste kürzlich nach Sierra Leone, um im Serabu Community Hospital mitzuarbeiten. Das Krankenhaus ist das jüngste Projekt der Ärzte für die Dritte Welt.

Fast jeder zweite Einwohner des westafrikanischen Landes hat keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung. "Hier können wir Leben retten oder den Menschen, die medizinisch völlig unterversorgt sind, das Leben etwas erleichtern", sagte Anneliese Winterstein - "soweit das in einem Krankenhaus ohne Strom und fließendem Wasser sowie knappen Arzneimittelressourcen möglich ist".

Serabu ist 40 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Staatliche Krankenhäuser sucht man weit und breit vergeblich. Die katastrophale medizinische Versorgung ist Ursache für eine der höchsten Kindersterblichkeitsraten der Welt.

"Unsere Projekte sind bereits für ganz 2012 besetzt"

Die German Doctors sind seit Oktober 2010 im Serabu Community Hospital tätig, zwei deutsche Ärzte sind seither ständig vor Ort. Sie unterstützen den einheimischen Arzt, die lokalen Gesundheitshelfer und die Hebammen bei ihrer Arbeit und schulen das Personal.

Auch im dreißigsten Jahr nach ihrer Gründung können die Ärzte für die Dritte Welt über mangelnde Unterstützung nicht klagen. "Unsere Projekte sind bereits für ganz 2012 besetzt", freut sich Generalsekretär Kischlat.

"Es ist unheimlich motivierend zu sehen, dass viele unserer Landsleute weder die Entbehrungen noch den zeitlichen und emotionalen Aufwand scheuen, um mit ihrem medizinischen Wissen und Können dort zu helfen, wo Hilfe am allernötigsten gebraucht wird."

Weiter Projekte der Organisation gibt es in Kenia, Nicaragua, Indien, Bangladesch und auf den Philippinen.

www.aerzte3welt.de

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