Der große Stress der kleinen Olympioniken

Junge Sportler stehen oft unter großem Leistungsdruck - auch bei den Olympischen Jugendspielen in Innsbruck.

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Großer Jubel bei den Skispringerinnen für die ersten drei Plätze.

Großer Jubel bei den Skispringerinnen für die ersten drei Plätze.

© dpa

INNSBRUCK (dpa). Sport ist Stress - vor allem für kleine Athleten auf großer Bühne. Mit der ungewohnten und oft ungeheuren Anspannung werden viele Athleten zwischen 15 und 18 derzeit bei den 1. Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck konfrontiert.

"Für viele ist das eine Total-Überforderung. Alles ist neu, das ganze Drumherum. Dazu das Gruppenfeeling. Der positive Stress. Man ist da total auf Adrenalin", erklärt die Kölner Sportpsycholgin Jeannine Ohlert in einem Gespräch mit dpa.

Für viele Teenager sind die Spiele auf Eis und Schnee schließlich der Saisonhöhepunkt, "für einige sind sie der Lebenshöhepunkt". Das olympische Hochgefühl der jungen Hochleistungssportler führe zu "positiver Aufregung", und die könne sich leistungshemmend auswirken.

"Positiver Stress"

"Die vielen Leute, die laute Atmosphäre, das Gefühl, in der Gruppe mitgetragen zu werden, zu viel Ablenkung - das ist positiver Stress", erklärt Ohlert. Als ein weiteres Problem sieht die Sportpsychologin von der Deutschen Sporthochschule Köln den oft fehlenden Rückzugsraum.

Die vielen neuen Erfahrungen, ein anderer Tagesablauf, der Leistungsdruck, das Auf-den-Punkt-fit-sein - all das ist für die Junioren-Sportler besonders schwer zu meistern. Vor Ort kann die Familie nicht helfen. "Nur ein Drittel der Sportler schafft es, die volle Leistung, die im Training regelmäßig erbracht wird, auch im Wettkampf zu bringen", erläutert Ohlert.

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