Ein kleines Format mit großartiger Wirkung

Von Ingeborg Bördlein Veröffentlicht:

Das Echo war noch nie so groß. Fast 300 Ärzte und Apotheker haben sich in diesem Jahr an dem Wettbewerb "Aeskulap malt" des Arzneimittel-Herstellers Pohl-Boskamp beteiligt, freute sich Ingrid Boskamp aus der Unternehmerfamilie bei der Ausstellungseröffnung auf dem MEDCongreß in Baden-Baden.

621 Werke im Kleinformat sind entstanden und wurden als farbenfrohe Mosaike präsentiert: Gesamtkompositionen in rot, orange, grün, blau, grauschwarz und kunterbunt tauchten die Ausstellungshalle im Baden-Badener Kongreßhaus in ein sommerlich buntes Farbenmeer nach dem Motto "Kleines Format - Große Wirkung".

Erstmals nahmen auch Apotheker am Wettbewerb teil

Anders als in den Jahren zuvor gab es diesmal kein Thema zur bildnerischen Gestaltung, sondern es waren nur Format und Farbe vorgegeben: ein mit Leinwand bespannter Keilrahmen in der Größe von 20 mal 20 Zentimetern und die Anregung, mit Öl oder Acryl zu malen. Neu war auch der erweiterte Teilnehmerkreis.

Die Einladung zum Mitmachen ging diesmal über den Kern der bereits bewährten malenden Ärztinnen und Ärzte hinaus und richtete sich an die Leserschaft der Pohl-Boskamp-Zeitschrift für Ärzte und Apotheker. "Das Experiment ist geglückt", so Ingrid Boskamp zur "Ärzte-Zeitung".

In ihrer Einführung ging sie auf die Universalität der Malerei ein. Immer wieder zeige es sich, daß Menschen, die in Heilberufen arbeiten, auch einen besonderen Sinn hätten für künstlerische Kreativität. Mit Leonardo da Vinci brachte sie dieses häufige Phänomen auf einen Punkt: "Ein Maler ist erst dann lobenswert, wenn er universell ist."

Bunte Vielfalt an Farben, Techniken und Motiven

Die Präsentation der über 600 Farb- und Formenkompositionen der Heilberufler demonstrierte deren Universalität. Eine bunte Vielfalt an Farben, Techniken und Motiven hatte das Ausstellerteam zu bewerten und die schwierige Aufgabe, die einzelnen Bilder zu größeren Kunsttafeln zusammenzustellen.

Es war naheliegend, die Werke zunächst nach Farben zu ordnen. Dank dieses Kunstgriffs wurde aus den vielen einzelnen Darstellungen ein Gesamtkunstwerk, das man als Betrachter in seiner Summe wahrnehmen konnte, oder aber man ließ sich auch auf die einzelnen Miniformate ein.

"Ihre Universalität demonstrieren die Hobbykünstler allein schon dadurch, daß sie neben ihrer heilberuflichen Tätigkeit in ihrer Freizeit zu Pinsel und Farbe greifen", so die Jury, der neben Ingrid Boskamp der Kunsthistoriker Dr. Andreas Holleczeck von der Unternehmenskommunikation und Pressesprecher Rüdiger Pohlmann angehörten.

Sehr häufig diente die Natur in all ihren Erscheinungsformen als Motiv: Blumen, Bäume, Himmel, Wolken, Tiere - mehrfach auch die Äskulap-Natter - Menschen, Landschaften, Klöster, Städte....

Darunter sind auch experimentelle Arbeiten. So wurden Scherben und Schwammstrukturen eingearbeitet, Muscheln, Pillen und Gewürze zu Ornamenten zusammengefügt, die Herzkranzgefäße in Öl portraitiert.

Der Teilnehmerkreis ist nicht nur größer geworden, sondern auch jünger. Vielleicht sei dies Folge der Vorgabe zum Kleinformat, das neben dem Berufsalltag auch noch die Möglichkeit eröffne, künstlerisch tätig zu sein, vermutet Pressesprecher Rüdiger Pohlmann.

Ein Novum bei der diesjährigen Ausschreibung war auch, daß nicht "das beste Bild" prämiiert wurde. Denn dies zu entscheiden, wäre bei der unerschöpflichen Vielfalt der Werke äußerst schwer gefallen, sagt Ingrid Boskamp. So hat man das Los entscheiden lassen. Der Hauptpreis fiel so an Dr. Ingrid Seiffert aus Braunschweig. Sie kann sich bei einem Aufenthalt in Venedig für neue Bilder inspirieren lassen. Außerdem wurden 50 "Trostpreise" vergeben.

Das Unternehmen Pohl-Boskamp schreibt den Malwettbewerb für Ärzte "Aeskulap malt" bereits seit 1963 aus. Er geht auf eine Idee des Seniorchefs zurück, der die künstlerische Begabung von Ärzten fördern wollte. Seit den 1980er Jahren stand die Aktion unter einem bestimmten Thema wie etwa Gesundheitspolitik, Frieden oder Regenbogenfarben.

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