In Bangladesch laufen nach Zyklon Hilfsprojekte an
HAMBURG/KHULNA/WASHINGTON (dpa). Nach dem verheerenden Zyklon "Sidr" in Bangladesch befürchten Hilfsorganisationen mehr als 3000 Todesopfer.
"Viele Gebiete sind noch gar nicht zugänglich und von der Außenwelt abgeschnitten, weil Straßen nicht befahrbar sind", sagte Peter Rottach von der Diakonie Katastrophenhilfe am Wochenende. Nach offiziellen Behördenangaben wurden bisher mehr als 1000 Leichen geborgen.
Hunderttausende Menschen sind obdachlos. Mindestens 80 000 Häuser seien durch den Sturm beschädigt worden, die Hälfte davon sei komplett zerstört, sagte Rottach, der sich zur Zeit in der Krisenregion aufhält. "Betroffen sind vor allem die Ärmsten der Armen." Denn deren Häuser stünden vor den Deichen in der von vielen Flüssen durchzogenen Region.
"Es sind meistens Hütten aus Lehm, Plastikplanen, Brettern und Stroh. Die hat der Sturm fast völlig weggerissen." Überdies habe "Sidr" diesen Menschen ihre Einkommensgrundlage genommen. Viele der Armen lebten vom Fischfang oder der Landarbeit. Doch "Sidr" habe Fischerboote versenkt und die kurz vor der Ernte stehenden Reisfelder zerstört. "Die Menschen warten dringend auf Hilfe", sagte Rottach.
Die USA haben indessen zwei Schiffe mit Hilfsgütern nach Bangladesch entsandt. Insgesamt haben sie 35 Tonnen Hilfsgüter an Bord, zum Beispiel Plastikplanen, Hygieneeinrichtungen und Kanister. Wie das Weiße Haus mitteilte, werde außerdem ein Team aus 18 Ärzten, das sich bereits vor dem Zyklon in Bangladesch aufgehalten habe, vorerst im Land bleiben, um Erste Hilfe zu leisten.