Kriminalisten geben dem Feldherrn Varus ein Gesicht

Vor 2000 Jahren führte der Römer Varus Kriege, jetzt rekonstruieren Experten seine Gesichtszüge.

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DÜSSELDORF/MÜNSTER (dpa). Das Porträt des rund 50-Jährigen, dessen Legionen vor genau 2000 Jahren von den Kriegern des Cheruskers Arminius niedergemetzelt worden sind, wird von Samstag an in der Ausstellung "Imperium" zur Varus-Schlacht in Haltern (Nordrhein-Westfalen) zu sehen sein. Die Spezialisten der LKA-Abteilung "Visuelle Fahndungshilfen" und die Archäologen des Museums in Haltern stützten sich zur Rekonstruktion der Gesichtszüge auf Münzen, die von Varus während seiner Statthalter-Zeit etwa 8 vor Christus in Nordafrika geprägt worden sind. Nach der verheerenden Niederlage im Teutoburger Wald hatte sich der Römer im Jahr 9 nach Christus in sein Schwert gestürzt.

Insbesondere eine Münze aus dem nordafrikanischen Achulla lasse "klar individuelle Merkmale" des Varus erkennen, erklärte Professor Dieter Salzmann vom Archäologischen Institut der Universität Münster. So seien sein hervorstehender Adamsapfel, seine spitze Nase, nach unten gezogene Mundwinkel, ein kappenartiger Haaransatz, schwere Augenlider und eine wohlgenährte Gesamterscheinung zu sehen.

Die Wissenschaftler und Varus-Fahnder hatten unter tausenden digitalen Vorlagen zunächst eine Kopfform für Varus ausgewählt. Mit Hilfe einer speziellen Software konnten in diesen Kopf dann die Details eingefügt und angepasst werden: Frisur, Ohren, Augen, Nase, Mund sowie Stirn-, Wangen- und Kinnpartien. "Problematisch war, dass die Münzen Varus im Profil zeigen, wogegen Phantombilder stets Frontalansichten wiedergeben", so Salzmann.

Drei Ausstellungen im westfälischen Haltern sowie im Lippischen Landesmuseum in Detmold und auch im niedersächsischen Kalkriese bei Osnabrück beschäftigen sich mit der Varus-Schlacht.

www.imperium-konflikt-mythos.de

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