Massenproteste gegen Atomkraft

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Demo in Berlin gegen die Atompolitik.

Demo in Berlin gegen die Atompolitik.

© PEMA / imago

BERLIN (eb). Rund 250.000 Menschen haben am Wochenende in vier großen Städten in Deutschland gegen die Atomkraft demonstriert. Das Thema hat auch deutlichen Einfluss auf die Landtagswahlen, die am Wochenende in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz stattfanden.

Unterdessen hat sich die Situation am Reaktor 2 in Fukushima weiter verschlechtert. Im Reaktorblock 2 wurde eine Verseuchung gemessen, die etwa zehn Millionen Mal höher war als normalerweise.

Zum Special "Katastrophe in Japan"

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 30.03.201122:08 Uhr

Atomkraft - Nein Danke! Und Tschüss

Ja, auch ich habe jetzt in Berlin mitdemonstriert gegen diesen Atomwahnsinn, in Fukushima-Daiichi/Japan, in Tschernobyl/Ukraine, in Three-Mile-Island/Harrisburg/Pennsylvania/USA, in Creys-Malville/Frankreich (''Schneller Brüter'' 1974-2009 am Netz), gegen den "WAA-hnsinn" der Wiederaufbereitungsanlagen in La Hague/F, Sellafield/GB und anderswo.

Bei den Auseinandersetzungen damals, 1977 um Kalkar und Brokdorf, tönte die Atomlobby noch "beruhigend", so ein "lächerlicher" GAU mit Kernschmelze könne nur alle 10.000 Jahre passieren. Natürlich nur, wenn absolut betrunkene und bekiffte Vollidioten in der Steuerungszentrale säßen. Jetzt haben wir weltweit ca. 400 AKW - und wie vorausgesagt, alle 25 Jahre ein Super-GAU, selbst wenn ich das mit den "Vollidioten" mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehmen muss.

Ja, ich habe damals auch in Kalkar und Brokdorf 1977 friedlich demonstriert. Nach meiner Medizinalassistentenzeit war ich Stabsarzt der Bundeswehr und freundlicherweise in Cuxhaven-Altenwalde stationiert (über die Elbe ein Katzensprung). In meiner Freizeit habe ich die medizinische Versorgung von kranken oder verletzten Demonstranten in SH und NRW mit organisiert. Bei der Großdemonstration Februar 1981 gegen das AKW stand der gelbe Campingbus mitten im Menschengetümmel an der alten Kirche in Brokdorf und ist auf vielen Pressefotos von damals zu sehen.

Bei den Betreibern der AKW hat sich nichts geändert: Kein Schutz gegen Elementarschäden, Erdbeben, Überschwemmungen, Naturkatastrophen. Stattdessen Beschwichtigungen, Beschönigungen, Lügenmärchen. In allen ''Kernkraftwerken'' (soll harmloser klingen) zigtausende von Störfällen jährlich, keine Verbesserung der Sicherheitsarchitektur in Sicht. Aber die Meinung der Öffentlichkeit, der Medien, der Wissenschaft, der Menschen und auch der Politik bzw. Wirtschaft hat sich gedreht: Es gibt kein sicheres Ver- und Entsorgungs-bzw. Wiederaufbereitungskonzept. Und die Endlagerung ist ein trauriger Atommüllhaufen mit durchgerosteten, teilweise geplatzten Fässern mit Grundwasserkontakt, wie in Asse II bei Wolfenbüttel/Niedersachsen für Alle sichtbar.

Freundliche, kollegiale Grüße, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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