Mehr Journalisten im Irak getötet als im Vietnam-Krieg
Drei Jahre nach Beginn des Krieges im Irak sind dort schon jetzt mehr Journalisten getötet worden als während des ganzen Vietnam-Krieges.
Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen kamen 86 Journalisten und deren Helfer ums Leben, 38 Medienvertreter wurden seit dem 20. März 2003 entführt. "Der Krieg im Irak hat sich als der tödlichste für Journalisten seit dem Zweiten Weltkrieg erwiesen", teilte die Organisation in Berlin mit. In Vietnam (1955-1975) kamen 63 Reporter ums Leben.
Von den entführten Journalisten wurden fünf getötet, drei sind immer noch in der Gewalt von Geiselnehmern. Die meisten der Todesopfer waren TV-Mitarbeiter, die Mehrheit stammte aus dem Irak. Der bislang letzte ausländische Journalist, der ums Leben kam, war im August 2005 der US-Freelancer Steven Vincent.
Laut der Studie hatten 14 Nationen und 41 verschiedene Medien Opfer zu beklagen. Der nationale, vom Pentagon geförderte Fernsehsender Al-Irakija war mit zwölf getöteten Mitarbeitern am häufigsten betroffen; bei den westlichen Medien war es die Nachrichtenagentur Reuters, die vier Kollegen verlor.
Die meisten Toten gab es in Bagdad und Umgebung, gefolgt von der kurdischen Region im Norden des Landes. Zwei Drittel kamen bei Schießereien ums Leben, die übrigen durch Autobomben oder andere Explosionen. (dpa)