Krankenkasse

AOK Plus mit Schaden in Millionenhöhe

Der AOK Plus sind durch Fehlverhalten im Gesundheitswesen Schaden in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro entstanden.

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Dresden. Der AOK Plus, zuständig für Thüringen und Sachsen, ist in den Jahren 2022 und 2023 ein Schaden von rund 1,7 Millionen Euro durch Fehlverhalten im Gesundheitswesen entstanden. Davon habe die Kasse mehr als 950.000 Euro zurückgeholt, teilt die Kasse am Montag in Dresden mit. Die meisten Rückforderungen stammten aus der häuslichen Krankenpflege. Jedoch sei die Differenz zwischen Schaden und Rückforderung groß. Sie ergebe sich zumeist aus der Zahlungsunfähigkeit der Beschuldigten.

In den beiden Jahren 2022 und 2023 seien bei der Kasse 719 Hinweise auf ein mögliches Fehlverhalten eingegangen. Die meisten Hinweise seien von externen Quellen wie Strafverfolgungsbehörden, Versicherten, Leistungserbringern, dem Medizinischen Dienst, aber auch intern von Mitarbeitern der Rechnungsprüfungen oder Filialen gekommen. Die meisten Verdachtsmomente stünden im Zusammenhang mit dem Abrechnen von nicht erbrachten Leistungen, gefolgt von Leistungsmissbrauch, einer fehlenden Qualifikation und Urkundenfälschung.

361 Täter sind zur Verantwortung gezogen worden

In 58 Prozent der abgeschlossenen Fälle habe sich der Verdacht auf Fehlverhalten bestätigt. Die Kasse habe 49 neue Strafanzeigen erstattet, weitere 305 seien noch nicht abgeschlossen. Ebenfalls 305 Strafverfahren seien abgeschlossen und dafür 361 Täter zur Verantwortung gezogen worden.

Zu den bestätigten Hinweisen gehöre beispielsweise der Fall, dass zu wenig und unqualifiziertes Personal im Intensivpflegebereich eingesetzt worden sei. Hier sei eine 24-stündige Eins-zu-eins-Betreuung durch besonders geschultes Fachpersonal gesetzlich geregelt, was auch entsprechend mit der Krankenkasse abgerechnet worden sei. Nachgewiesen worden sei aber, dass nicht ausreichend qualifiziertes Personal mehr Pflegebedürftige zeitgleich betreut habe. (sve)

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