"Anti-FDP-Kampagne des Hausärzteverbandes ist gescheitert"

Bayerische Wahlnachlese: FDP attackiert den Hausärzteverband, KV fordert mehr regionale Spielräume.

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MÜNCHEN (sto). Die neue Regierung stehe vor der Herausforderung, "eine zu zentralistisch gesteuerte Medizin zu verhindern", erklärte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), Dr. Axel Munte. Regionale Entscheidungen zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens müssten auch in Zukunft möglich bleiben.

Wesentliche Bestandteile des Wettbewerbsstärkungsgesetzes, wie die starke Beeinflussung der neuen Honorarordnung im Bereich der niedergelassenen Haus- und Fachärzte sowie Teile des Gesundheitsfonds müssten kritisch hinterfragt und korrigiert werden, forderte Munte.

Ein "fehlgesteuertes Gesundheitssystem" müsse jetzt aufs richtige Gleis gesetzt werden, forderte der Vorsitzende des Deutschen Facharztverbandes, Dr. Thomas Scharmann. "In den vergangenen elf Jahren wurden die niedergelassenen Fachärzte als Teil des Problems in die Ecke gestellt - wir sind aber Teil der Lösung", sagte Scharmann. Die Fixierung auf die hausarztzentrierte Versorgung in den vergangenen Jahren sei ein Fehler gewesen, weil dadurch die fachärztliche Versorgung finanziell ausgetrocknet werde.

Der FDP-Landtagsabgeordnete und Bayerische Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch erklärte, die "Anti-FDP-Kampagne" des Bayerischen Hausärzteverbandes sei "kläglich gescheitert". Die Wahl habe gezeigt, dass die bayerische Ärzteschaft eine einseitige politische Parteinahme nicht schätze. In einer schwarz-gelben Bundesregierung werde sich die FDP für ein Gesundheitssystem einsetzen, das auf Eigenverantwortung und Selbstverwaltung basiere, so Heubisch, der 25 Jahre als Zahnarzt in München niedergelassen war. Bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin ist er Mitglied der Arbeitsgruppe Gesundheit.

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