Spender gesucht

Blutreserven werden knapp

Bei einigen Blutgruppen reichten die Bestände laut DRK nur noch für ein bis zwei Tage statt der benötigten fünf bis sechs Tage.

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Wegen eines akuten Mangels ruft das Deutsche Rote Kreuz (DRK) dringend zum Blutspenden auf.

Wegen eines akuten Mangels ruft das Deutsche Rote Kreuz (DRK) dringend zum Blutspenden auf.

© Rolf Vennenbernd/dpa

Ratingen/Bonn. Blutspendedienste schlagen Alarm: Wegen eines akuten Mangels ruft das Deutsche Rote Kreuz (DRK) dringend zum Blutspenden auf. „Wir können die Anforderungen der Kliniken derzeit nicht mehr erfüllen“, sagte der Sprecher des DRK West, Stephan David Küpper. Bei einigen Blutgruppen reichten die Bestände nur noch für ein bis zwei Tage statt der benötigten fünf bis sechs Tage.

Auch der Blutspendedienst der Uniklinik Bonn sprach von einer angespannten Versorgungssituation. „Damit wir auch weiterhin alle Patientinnen und Patienten bei Operationen mit Blut versorgen können, sind wir dringend auf Hilfe angewiesen“, sagte Prof. Johannes Oldenburg, Direktor des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin. „Derzeit sind sogar die Reserven für Notfälle knapp.“ Besonders Konserven der Blutgruppe 0, die als Universalspende für jede andere Blutgruppe genutzt werden könnten, würden benötigt.

Als mögliche Gründe für den Engpass nannte Küpper die Osterferien, das gute Wetter und die zurückgefahrenen Corona-Einschränkungen. Da hätten viele Menschen zunächst anderes vor, als Blut spenden zu gehen. „Das Grundproblem ist, dass wir eine so niedrige Zahl regelmäßiger Blutspender haben, dass sich jede Art von Verwerfung sofort negativ auswirkt.“ In NRW gingen etwa 280.000 Menschen regelmäßig – also mindestens dreimal pro Jahr - beim DRK Blut spenden. Das sei gemessen an der Einwohnerzahl und dem Bedarf der Kliniken viel zu wenig.

„Die Spender-Basis bröckelt permanent“, sagte Küpper. Treue Spender aus der Generation der Babyboomer blieben aus Altersgründen nach und nach weg – aber es kämen kaum neue Spender nach. Dieses Problem werde sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch verschärfen, befürchtet Küpper. (dpa)

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