Kommentar

CDU entlässt sich aus der Geiselhaft

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Der Streit über die Zukunft der Privaten Krankenversicherung ist ein Menetekel für die Regierungskoalition. Er macht deutlich: Union und FDP kommt mehr und mehr die Geschäftsgrundlage in der Gesundheitspolitik abhanden.

Noch im Koalitionsvertrag legten die Partner Treueschwüre auf den Fortbestand des zweigeteilten Krankenversicherungsmarktes ab.

Wie zum Beleg dieser Ewigkeitsgarantie hievte der frühere Gesundheitsminister Philipp Rösler PKV-Vertreter auf prominente Ministeriumsposten. Mit dem Vorstoß des gesundheitspolitischen Sprechers Jens Spahn (CDU) wird diese Bastion nun eingerissen.

Die Kräfteverhältnisse in der Union für oder wider den Fortbestand der PKV als Vollversicherung sind noch nicht absehbar. Klarheit soll eine Klausur nach Ostern bringen.

Unübersehbar ist aber: Gesundheitspolitiker der CDU werfen mit ihrer Denkgymnastik programmatischen Ballast mit Blick auf die Bundestagswahl ab. SPD, Grüne und Linke setzen unter dem Etikett der Solidarität auf die Bürgerversicherung.

Ein zweigeteiltes Krankenversicherungssystem, das sich nur noch aus historischen Gründen rechtfertigt, ist dazu kein attraktives Gegenangebot mehr. Die CDU entlässt sich aus der Geiselhaft mit der FDP.

Lesen Sie dazu auch: Spahn will der PKV an den Kragen

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“