Hamburg

Cornelia Prüfer-Storcks hört auf

Die profilierte SPD-Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks will aus persönlichen Gründen dem Senat nicht mehr angehören.

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Steht für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung: Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD)

Steht für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung: Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD)

© Markus Scholz / dpa

Hamburg. Eine der profiliertesten Gesundheitspolitikerinnen in Deutschland gibt ihr Amt auf: Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) steht in Hamburg nicht für eine weitere Amtszeit als Gesundheitssenatorin zur Verfügung. Einen entsprechenden Medienbericht bestätigte die Behörde auf Nachfrage der „Ärzte Zeitung“. Eine schriftliche Mitteilung hierzu gibt es bislang aber nicht.

Eine Sprecherin der Behörde bestätigte, dass Prüfer-Storcks dem neuen Senat „aus persönlichen Gründen“ nicht mehr angehören wolle. Hamburg hat am Sonntag eine neue Bürgerschaft gewählt. SPD und Grüne stellen die Mehrheit und nehmen Koalitionsgespräche auf. Hieran will Prüfer-Storcks noch mitwirken, bestätigte die Behörde. Welche der beiden Parteien dann die kommende Hamburger Gesundheitssenatorin stellen wird, ist derzeit offen.

Prüfer-Storcks wird in Kürze 64 Jahre alt und hat das Amt seit neun Jahren inne. Vorher war die gelernte Journalistin Vorständin bei der AOK Rheinland/Hamburg. In ihrer Zeit als Gesundheitssenatorin hatte sie sich mit ihrem Fachwissen auch in der Selbstverwaltung schnell Respekt erworben. Zugleich eckte sie auch an, weil sie der Selbstverwaltung nicht in allen Fragen Lösungen zutraute und sich deshalb für mehr Entscheidungskompetenz der Länder einsetzte.

Bundesweit hat sie die Gesundheitspolitik ihrer Partei unter anderem in der Bund-Länderkommission beeinflusst. Bekannt wurde das von ihr vor zwei Jahren forcierte Modell, das Landesbeamten eine Wahl zwischen PKV und GKV bietet. Dieses Modell hat inzwischen in anderen Bundesländern Nachahmer gefunden. Prüfer-Storcks Name ist aber auch mit der EHEC-Krise zu Beginn ihrer Amtszeit verbunden: Sie war damals von einer falschen Quelle der Keime ausgegangen und hatte Spanien als Ursprungsland öffentlich genannt, was sich später als Irrtum herausstellte. Die Landwirte in Spanien hatten daraufhin massive Einbußen zu verzeichnen. Lebensmittelkontrolleure hatten später herausgefunden, dass die Keime aus Ägypten nach Deutschland gelangt waren. (di)

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