Deutsch-Türkin wird Gesundheitsministerin

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff beruft Aygül Özkan zur Gesundheitsministerin.

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HANNOVER (cben). Im Rahmen einer Kabinettsumbildung in Hannover wird Aygül Özkan (CDU), seit 2008 Bürgerschaftsabgeordnete in Hamburg, Niedersachsens neue Gesundheits- und Sozialministerin. Die 38-Jährige beerbt am 27. April Mechthild Ross-Luttmann (CDU), die das Amt seit dem 12. Dezember 2005 inne hat. Özkan ist die erste türkischstämmige Frau, die in Deutschland Ministerin wird. Insgesamt hat Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) am Montag vier Ministerposten neu vergeben, um "die Weichen für unser Niedersachsen im Jahr 2020 zu stellen", wie er sagte. Neben Özkan rückt die 59-jährige Brandenburger Professorin Johanna Wanka (CDU) für Lutz Stratmann ins Wissenschaftsministerium auf, der bisherige Staatsminister Bernd Althusmann (CDU) folgt auf Elisabeth Heister-Neumann im Kultusministerium und die 45-jährige Astrid Grotelüschen (CDU) beerbt Hans-Heinrich Ehlen im Landwirtschaftsministerium.

Die Juristin Özkan ist derzeit stellvertretende Vorsitzende der CDU in Hamburg. In die CDU sei sie 2004 gerade wegen des "C" eingetreten, erklärte die Politikerin. "Die CDU steht für Familie, Verantwortung und Zusammenhalt, gesellschaftliches Engagement mit dem Gedanken der christlichen Nächstenliebe, Unterstützung von Schwachen und der Familie. Das sind Werte, die ich auch als Muslimin lebe."

Geboren und aufgewachsen an der Elbe, studierte Özkan nach dem Abitur Jura. Zuletzt war sie Niederlassungsleiterin des Logistikunternehmens TNT, davor bei der Deutschen Telekom. Als Bürgerschaftsabgeordnete hat Özkan sich im Wirtschafts- sowie im Sozial- und Gleichstellungsausschuss engagiert. Sie ist seit 17 Jahren mit einem Gynäkologen verheiratet und hat einen siebenjährigen Sohn. Das neue Amt sei "eine Herausforderung", sagte Özkan, die auch Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz sein wird.

Ihr an die Seite wird Heiner Pott als Staatssekretär gestellt. Der 54-jährige Jurist ist seit Mai 2000 Oberbürgermeister der Stadt Lingen.

Wulff dankte der scheidenden Ministerin Ross-Luttmann. Sie habe "mit großer Ernsthaftigkeit die Belange der sozial Benachteiligten vertreten", so der Ministerpräsident. Ross-Luttmann wollte sich zum Wechsel nicht äußern. "Frau Ross-Luttmann akzeptiert die Entscheidung des Ministerpräsidenten", sagte ihr Sprecher Thomas Spieker der "Ärzte Zeitung". Ross Lutmann wird weiter für den Landkreis Rotenburg Abgeordnete im Niedersächsischen Landtag bleiben.

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