Pflege im Nordosten

Drei Wegen für mehr Personal

Der Pflegeverband bpa sieht vor allem in Umschulungen einen Weg, um zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen.

Veröffentlicht:

SCHWERIN. Mehr umschulen, ausbilden und ausländische Fachkräfte einstellen - auf diesen Dreiklang gegen den Fachkräftemangel in der Pflege in Mecklenburg-Vorpommern setzt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa).

Aktuell fehlen dort rund 300 Pflegefachkräfte. Bis zum Jahr 2030 werden 15.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt.

"Es ist fast ausgeschlossen, Fachkräfte am Arbeitsmarkt in der Region, aber auch weit darüber hinaus zu gewinnen", sagt Ferdinand Hartmann. Der Geschäftsführer eines Pflegeheims im Nordosten setzt in seiner Einrichtung auf Umschulung.

Quereinsteiger im Alter zwischen 30 und 45 Jahren, die zuvor als Verkäufer, Handwerker oder Büroangestellte gearbeitet haben, lernen den Beruf des Altenpflegers.

Der bpa im Nordosten will zugleich über eine Kampagne (www.youngpropflege.de) mehr Schulabgänger ansprechen. Hartmann hofft zudem auf die Anwerbung von Fachkräften aus dem europäischen Ausland.

Mehr Einkommen als Mechatroniker

In diesem Zusammenhang appellierte der bpa an die Landesregierung in Schwerin, bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen keine Hürden etwa durch "unnötig hohe Sprachauflagen" aufzubauen.

Nach Ansicht von Landesgesundheitsministerin Manuela Schwesig (SPD) müssen die Arbeitsbedingungen noch attraktiver werden. Bürokratie müsse abgebaut, die Kinderbetreuung flexibler werden, forderte Schwesig auf einer Fachveranstaltung in Schwerin.

Außerdem sieht sie Nachholbedarf in der Bezahlung: "Wer Dienst an alten und kranken Menschen leistet, muss einen angemessenen Lohn erhalten, von dem man leben kann."

Hartmann sieht das als erfüllt an - eine Altenpflegerin verdiene mehr als ein Mechatroniker. Der Heimchef verwies außerdem auf die Vergütung von 800 Euro für Altenpflegeschüler im dritten Lehrjahr. (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Einstufung in den Pflegegrad

Pflegebegutachtung: Wann hausärztlicher Rat gefragt ist

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Der positive Jahresrückblick

Diese guten Nachrichten gab es 2025 im Gesundheitswesen

Lesetipps
Eine Person hält drei Figuren in den Händen

© Suriyo/stock.adobe.com

Man kann nicht nicht führen

Mitarbeiterführung in der Arztpraxis: Tipps für Praxisinhaber

Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?