Kommentar zur MB-Wahl

Führungsduo mit Potenzial

Das neue MB-Führungsduo übernimmt einen gut aufgestellten Verband. Es wird nicht leicht sein, dieses Niveau zu halten.

Christiane BadenbergVon Christiane Badenberg Veröffentlicht:

Zwei Kandidaten mit Format, ein knappes Wahlergebnis und ein unterlegener Bewerber, der nicht schmollt, sondern sich bereit erklärt, weiter an zweiter Stelle seine Kompetenzen einzubringen. Von Verhältnissen wie beim Marburger Bund kann manche politische Partei nur träumen.

Der langjährige MB-Vorsitzende Rudolf Henke übergibt einen gut aufgestellten Verband. Die Mitgliederzahl hat sich mit 125.000 in wenigen Jahren fast verdoppelt, die Finanzen können sich sehen lassen, in Tarifauseinandersetzungen sind Ärzte streikbereit und setzen so viele ihrer Forderungen durch. Es bedarf eines enormen politischen und strategischen Geschicks, dieses Niveau mindestens zu halten.

Die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht. Susanne Johna sei ein Mensch, den man nicht entmutigen kann, sagt Henke über seine Nachfolgerin. Und der neue und alte zweite Vorsitzende Andreas Botzlar sei der Architekt der neuen kreativen Tarifpolitik. Johna hat sich zudem – gegen viele Widerstände aus den eigenen Reihen – mit der KBV an einen Tisch gesetzt, um gemeinsame Vorschläge für eine Reform der Notfallversorgung zu erarbeiten, bevor die Politik den Ärzten Lösungen aufzwingt. Einzeln haben beide bereits bewiesen, dass sie offen für Neues, konfliktfreudig und selbstbewusst sind. Jetzt muss sich zeigen, ob sie auch als Duo gut kooperieren.

Schreiben Sie der Autorin: christiane.badenberg@springer.com

Lesen Sie dazu auch
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen