Niedersachsen
IV-Vertrag für Patienten mit Schizophrenie
HANNOVER. Später als geplant, aber jetzt vollendet: Nach Angaben der AOK Niedersachsen erhalten seit Anfang 2013 alle Schizophrenie-Patienten unter ihren Mitgliedern ein integriertes Versorgungsangebot.
Die Kasse arbeitet bei diesem IV-Vertrag mit einer Tochterfirma von Janssen-Cilag zusammen, dem "Institut für Innovation und Integration im Gesundheitswesen GmbH" (I3G). Die medizinisch organisatorische Umsetzung des Vertrages obliegt der Care4S, einer Tochterfirma der I3G.
Der Vertrag eröffne "erweiterte ambulante Behandlungsoptionen (zum Beispiel Psychoedukation, Soziotherapie, Fachpflege, aufsuchende Behandlung und Angehörigenbetreuung), die in der Regelversorgung nicht oder nicht in solchem Umfang angeboten werden", so die AOK Niedersachsen.
"Derzeit nehmen rund 180 Netzwerkpartner (Fachärzte, Fachpflegedienste, Rückzugsraumeinrichtungen, Psychiatrische Institutsambulanzen und Klinikpflegedienste) an der Integrierten Versorgung teil."
Zusammenarbeit mit der Fachpflege leichter
Eine ambulante Bezugsfachpflegekraft lotst den Patienten durch das Versorgungssystem und schaffe dadurch Transparenz und Sicherheit für die Betroffenen und ihre Angehörigen, so die AOK.
Über 50 Patienten von Dr. Roseline Brinkman, niedergelassene Psychiaterin in Lohne, nehmen an der IVS teil.
Brinkman: "Nach meiner Erfahrung ist es wichtig, dass Patienten lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen, um möglichst lange zu Hause in vertrauter Umgebung bleiben zu können."
Die IVS könne durch die intensive ambulante Versorgung einen wichtigen Beitrag leisten und helfen, die Häufigkeit der Krankenhausaufenthalte zu reduzieren.
Zusätzlich sei die Zusammenarbeit mit der ambulanten psychiatrischen Fachpflege leichter und stabiler geworden. "Der intensive Austausch führt dabei zu einer sehr guten Transparenz in der Behandlung", resümierte Brinkman. (cben)