Impfstoffe: Kosten-Nutzen-Bewertung soll kein Job der STIKO sein

Die Ständige Impfkommission soll ausschließlich ein Wissenschafts-Gremium bleiben - und kein IQWiG für Impfstoffe.

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BERLIN (fst). Eine Kosten-Nutzen-Bewertung von Impfstoffen durch die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut wird es nach dem Willen des Bundesgesundheitsministeriums nicht geben.

Es sei nicht vorgesehen, den gesetzlichen Auftrag der STIKO auszuweiten, heißt es in der Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag. Ebenfalls keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf sieht das BMG bei der Frage, ob die STIKO in einem Methodenpapier festlegen solle, nach welchen Kriterien der evidenzbasierten Medizin sie arbeitet.

Die klinisch-epidemiologische Nutzen-Risiko-Bewertung von Impfstoffen und die (Zusatz-)Nutzenbewertung von Arzneimitteln stellten unterschiedliche Anforderungen, heißt es zur Begründung. Außerdem berate die STIKO zurzeit von sich aus ein Methodenpapier, berichtet das BMG.

Eine klare Absage erteilt das Ministerium dem Ansinnen, Patientenvertreter in die STIKO einzubinden. Es handele sich um eine Kommission wissenschaftlicher Experten, nicht um "ein interessenplural zusammengesetztes Gremium". Ob Sitzungsberichte der STIKO künftig grundsätzlich öffentlich sein sollen, werde "derzeit geprüft".

Die Grünen fordern, den Ankündigungen müssten "Taten folgen". Zwar sei das diskutierte Methodenpapier ein "kleiner Schritt in die richtige Richtung", kommentierte Birgitt Bender, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen.

Vorerst aber bleibe die vom BMG angekündigte Neuausrichtung der STIKO "heiße Luft". Die Kosten von Impfstoffen würden "auch weiterhin keine Rolle spielen", kritisiert Bender.

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