In Berlin wollen Ärzte aus Fehlern gemeinsam lernen

BERLIN (hom). Um Kliniken bei der Einrichtung von Fehlerberichtssystemen zu unterstützen und ein einheitliches Reporting von kritischen Ereignissen über mehrere Fachdisziplinen hinweg zu fördern, haben die Ärztekammer Berlin (ÄKB) und das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) das regionale "Netzwerk CIRS-Berlin" gegründet.

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Das Projekt läuft zunächst als zweijähriges Modell. Im ersten Jahr nehmen ausschließlich Krankenhäuser daran teil, im zweiten Jahr sollen niedergelassene Praxen hinzukommen.

"Viele Geschäftsführungen, Ärzte und Pflegende in Krankenhäusern haben bereits von Fehlerberichts- und Lernsystemen wie CIRS gehört, zögern aber noch, so etwas einzuführen", sagt Angelika Mindel-Hennies, Leiterin des Bereichs Qualitätssicherung bei der Berliner Ärztekammer.

Befürchtungen, die Etablierung eines CIRS könnte ein schlechtes Licht auf das betreffende Krankenhaus werfen, seien nach wie vor groß. "Hier wollen wir gegensteuern und Ängste abbauen." Nach Angaben von Mindel-Hennies soll das Berliner Netzwerk den beteiligten Krankenhäusern die Möglichkeit geben, ihre Berichte über kritische Ereignisse und Beinahe-Schäden in einem "Berichtepool" zusammenzuführen.

Damit könnten Ärzte auf einen größeren Fundus von Berichten zugreifen und gemeinsam aus ihren Fehlern lernen. "Erfahrungen im Umgang mit Fehlern können im Dialog miteinander schneller und besser für alle nutzbar gemacht werden", erklärt die Expertin.

Nicht zuletzt bestehe durch die Teilnahme am CIRS-Netzwerk die Chance, "ein technisch einfaches und kostengünstiges einrichtungsinternes CIRS aufzubauen". Am 1. Januar 2009 will das Netzwerk eine eigene Webseite freischalten, wo weitere Informationen abgerufen werden können.

www.cirs-berlin.de

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