KBV: Neue Chefin fürs Honorar, eigenes Justiziariat

Veröffentlicht:

BERLIN (HL). KBV und Bundesärztekammer haben ihr gemeinsames Justiziariat aufgelöst - die KBV rüstet mit einer eigenen Rechtsabteilung und einer neuen Abteilung "Grundsatz und Ausgestaltung der vertragsärztlichen Versorgung" unter dem bisherigen Chefjustiziar von BÄK und KBV, Horst Dieter Schirmer, auf.

Für den zum Jahresbeginn in die BÄK-Hauptgeschäftsführung wechselnden Leiter des Honorardezernats Dr. Bernhard Rochell ist nun eine Nachfolgerin gefunden: Dr. Patricia Klein.

Die Fachärztin für Allgemeinmedizin und Urologie ist nach Angaben von KBV-Chef Dr. Andreas Köhler "ausgewiesene Expertin in betriebswirtschaftlichen und Vergütungsfragen".

Von 2005 bis 2009 war sie bei der KBV als Referentin in der Abteilung Qualitätsmanagement und anschließend in der Abteilung Morbiditätsorientierung tätig.

Mit der Auflösung des gemeinsamen Justiziariats geht eine 1948 begründete Ära im deutschen Arzt- und Kassenarztrecht zu Ende. Maßgeblich beeinflusst wurde sie durch Arnold Hess, den Vater des heutigen GBA-Vorsitzenden Dr. Rainer Hess, der seinerseits 1971 BÄK/KBV-Justiziar und später KBV-Hauptgeschäftsführer wurde.

Was lange gärte, wurde nun getrennt

Für nahezu 60 Jahre - bis zum Vertragsarztrechtsänderungsgesetz - galt dabei das Paradigma, dass das ärztliche Berufsrecht den Primat über das Kassenarztrecht hat.

Spätestens mit der Liberalisierung der konkreten Berufsausübungsregeln der niedergelassenen Ärzte in der Ära von Ulla Schmidt - das Ziel dabei waren flexiblere Bedingungen für die ärztliche Kooperation - wurde jedoch der Konflikt zwischen eher strukturkonservativen Kräften in der BÄK und den Interessen der KBV deutlich.

Nicht zu Unrecht befürchtete die Bundesärztekammer, dass das Berufsrecht und damit die Definitionsmacht der Kammern über die sozialrechtlichen Regelungen des Vertragsarztrechts ausgehöhlt werden könnten.

Jetzt haben BÄK und KBV die organisatorischen Konsequenzen gezogen und die Rechtsabteilung getrennt.

Leiter der neuen KBV-Rechtsabteilung ist Dr. Thomas Rompf. Leiter der neu geschaffenen Abteilung "Grundsatz und Ausgestaltung der vertragsärztlichen Versorgung" ist Horst Dieter Schirmer. Ebenfalls neu ist die Abteilung "GBA und beratende Fachausschüsse", die Jochen Pflaumenbaum führt.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung