KV Hamburg macht gegen Geldabfluss mobil

Schwarze Wolken über Hamburg: Die KV befürchtet, dass es für die Ärzte in der Hansestadt immer weniger Geld gibt. Jetzt geht die KV in die Öffentlichkeit - und droht indirekt sogar mit Praxisschließungen.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

HAMBURG. Hamburgs Ärzte setzen bei ihrem Protest gegen Regelungen des Versorgungsstruktur-Gesetzes auf Unterstützung der Bevölkerung. Die soll ihre Bundestagsabgeordneten online auf das Problem aufmerksam machen.

Für die Aktion hat die KV die aus früheren Protesten bekannte Homepage www.billigwirdteuer.de mit neuen Inhalten versehen und Flyer mit dem Titel "Ich hätte gern mehr Zeit für Sie" für die Wartezimmer gedruckt.

Darin wird auf die von Hamburger Berufsverbänden und KV befürchtete Abkoppelung der medizinischen Versorgung in Hamburg vom Bund hingewiesen.

Indirekte Streikdrohung

"Schon über 50 Millionen Euro sind der ambulanten Versorgung in Hamburg in den letzten Jahren durch Bundesbeschlüsse vorenthalten worden. Kommt das Versorgungsstruktur-Gesetz so, wie es jetzt aussieht, droht eine Verdoppelung dieses Fehlbetrages bis 2013", lautet die Begründung.

Dies sei eine "Katastrophe für die medizinische Versorgung in Hamburg", Leidtragende seien die Patienten.

Dr. Michael Späth, Vorsitzender der Hamburger Vertreterversammlung, droht weitere Konsequenzen an: "Wenn die Politik die ambulante ärztliche Medizin vernichten will, dann können wir ja mal demonstrieren, wie die Versorgung in einem solchen Fall aussehen würde."

Bürger sollen sich an die Abgeordneten wenden

Die Ärzte fordern, dass die von Hamburgern gezahlten Kassenbeiträge auch für die Versorgung in der Hansestadt eingesetzt werden.

Weitere Forderungen betreffen den Erhalt der wohnortnahen ambulanten Haus- und Facharztversorgung, die Verhandlung vor Ort mit den Kassen über die Versorgung und eine angemessene Bezahlung aller ärztlichen Leistungen.

Unter dem Titel "Ich unterstütze die Aktion der Hamburger Ärzte" können Leser der Website die Ärzte unterstützen und sich über eine vorgefertigte E-Mail an den Bundestagsabgeordneten ihres Wahlkreises wenden. Die Flyer können über die Internetseite herunter geladen werden.

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