Betriebskrankenkassen

Kampf um Berechnung des Krankengelds

Veröffentlicht:

BERLIN. Das Gerangel um die Berechnung der Zuweisungen für Krankengeld geht weiter. 28 Verwaltungsrats-Chefs von Betriebskrankenkassen haben sich brieflich an Gesundheitspolitiker gewandt.

Sie fordern Korrekturen beim GKV-Finanzreformgesetz FQWG. Streitpunkt ist die Methode, nach der die Zuweisungen für Krankengeld berechnet werden.

Nach dem Gesetzentwurf ist ein sogenanntes 50/50-Modell vorgesehen: Die eine Hälfte der Zuweisungen wird auf Basis der tatsächlichen Aufwendungen einer Kasse berechnet, die andere Hälfte ergibt sich aus der Höhe des Krankengelds für den Versicherten. Die BKK-Vertreter fordern nun, bei der Methodik stärker den Anteil des Grundlohns zu berücksichtigen.

Die Kassen, darunter die BKKen von Daimler, Bertelsmann und Bosch, erinnern daran, das Krankengeld sei einkommensabhängig. Kassen, deren Trägerunternehmen überdurchschnittlich hohe Löhne zahlen, müssten seit der Einführung des Morbi-RSA "massive Einnahmeausfälle" hinnehmen.

Bei der Daimler BKK seien dies 50 Millionen Euro seit 2009. Mit der genau umgekehrten Intention waren im März vier Chefs von Kassen (-arten) bei Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe vorstellig geworden.

Jürgen Graalmann (AOK-Bundesverband), Bettina am Orde (Knappschaft-Bahn-See), Jürgen Hohnl (IKK e.V.) und Professor Herbert Rebscher (DAK-Gesundheit) warnten in einem Schreiben, nicht den Änderungswünschen aus dem BKK-Lager nachzugeben.

Ihr Argument: Krankengeldausgaben ergäben sich durch zwei Einflussgrößen: Häufigkeit und Dauer des Krankengeldbezugs und Höhe des Krankengelds.

Beide Faktoren hingen unmittelbar zusammen, schreiben die Kassenmanager unter Verweis auf ein Gutachten des wissenschaftlichen Beirats beim BVA: "Die Häufigkeit und Dauer des Krankengeldbezugs sinkt in dem Maße, wie die kalendertägliche Höhe des Krankengeldes steigt." (fst)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Abstraktes buntes Bild vieler Bücher die umherschwirren.

© 100ME / stock.adobe.com

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung