Marburger Bund

Klinikärzte wollen DRG abschaffen

Gewerkschaft sieht zu viele Fehlanreize im Fallpauschalensystem.

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Berlin. Der Marburger Bund (MB) will das Fallpauschalensystem in seiner jetzigen Form abschaffen. Das System habe zu viele Fehlanreize, hieß es bei der Hauptversammlung des Verbandes am vergangenen Wochenende in Berlin.

Ein neues System müsse eine ausreichende Finanzierung und Planungssicherheit gewährleisten. Zudem müsse es ökonomische Fehlanreize wie Personalabbau und die Ausweitung von Leistungen minimieren. Auch seien geografische Besonderheiten sowie zusätzliche Kosten von Maximalversorgern wie Universitätskliniken zu berücksichtigen.

Die Gewerkschaft fordert darüber hinaus eine verbindliche Anwendung von patienten- und aufgabengerechten Personalvorgaben als Grundlage für die ärztliche Personalbemessung.

„Grundvoraussetzung für eine qualitativ hochwertige patientenorientierte Versorgung und deren Vergütung ist die Festlegung einer aufgaben- und patientenorientierten Personalbemessung für die Berufsgruppen der direkten Patientenversorgung“, heißt es in dem Beschluss der Delegierten.

Die Krankenhäuser müssten die Personalkosten mit vollem Tarifausgleich von den Krankenkassen erstattet bekommen. Bei der Entwicklung eines geeigneten Personalbemessungsinstruments sei ärztlicher Sachverstand einzubeziehen.

In einem weiteren Beschluss haben sich die mehr als 200 Delegierten dafür ausgesprochen, dass Impfen ärztliche Aufgabe bleiben soll.

Bei einer Impfung könne es immer zu schweren Komplikationen kommen, die sofortige Notfallmaßnahmen notwendig machten. Andere Heilberufe wie Apotheker würden diese Kompetenzen im heilkundlichen Bereich nicht erwerben, heißt es in dem Beschluss. Eine Schulung reiche bei Weitem nicht aus, um ausreichende Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben und die Patientensicherheit zu gewährleisten. (chb)

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