Migranten können Gesundheitslotsen werden
KÖLN (iss). In Nordrhein-Westfalen soll ein breites Netz interkulturell arbeitender Gesundheitslotsen entstehen.
Als Teil des bundesweiten Projekts "Mit Migranten für Migranten" (MiMi) des Ethnomedizinischen Zentrums Hannover und der Betriebskrankenkassen (BKK) werden an 13 Standorten im Land Zuwanderer als Vermittler von Gesundheitswissen und -kompetenz geschult.
"Gut motivierte und integrierte Menschen mit Zuwanderungsgeschichte helfen anderen Zugewanderten, die Angebote des Gesundheitssystems besser zu verstehen und zu nutzen", lobt der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) das Konzept.
Menschen mit Migrationshintergrund nähmen Angebote des Gesundheitswesens in bestimmten Bereichen sehr wenig in Anspruch. Das habe zum Teil erhebliche Folgen für ihre Gesundheit, sagte der Minister. "Das MiMi-Projekt schafft hier Abhilfe und ist hervorragend geeignet, sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden."
Die Gesundheitslotsen werden in einem mehrwöchigen Kurs in verschiedenen Bereichen der medizinischen Versorgung, der Prävention und der Gesundheitsförderung geschult. Ihr Wissen geben sie in Informationsveranstaltungen in ihrer Muttersprache an Zuwanderer weiter. Bis Ende 2010 sind im bevölkerungsreichsten Bundesland mehr als 400 interkulturelle Veranstaltungen geplant. "Mit Hilfe der MiMi-Gesundheitslotsen möchten wir landesweit Migranten motivieren, Vorsorgemaßnahmen und Früherkennungsuntersuchungen stärker in Anspruch zu nehmen", sagt Klaus Zunker vom BKK-Landesverband NRW.
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