Mini-BKK stöhnt unter der Last hoher Morbidität

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KÖLN (akr). Die BKK Westfalen-Lippe will einen pauschalen Zusatzbeitrag erheben, der über acht Euro liegen wird. "Wir gehen davon aus, dass wir mehr als acht Euro nehmen werden", sagte Vorstand Willi Tomberge zur "Ärzte Zeitung". Wie hoch der Zusatzbeitrag ausfalle und ab wann er erhoben werde, sei noch unklar. Darüber müssten die zuständigen Gremien entscheiden. "Wir werden ihn sobald wie möglich einführen".

Die Kasse ist gleich von mehreren Seiten unter finanziellen Druck geraten. "Um die Unterfinanzierung des Gesundheitsfonds auszugleichen, benötigen wir allein sieben Euro zusätzlich", sagte Tomberge. Außerdem leide die Kasse unter weiteren Kosten, etwa für die Finanzierung der hausarztzentrierten Versorgung oder die Schweinegrippe.

Außer diesen Problemen, die alle Kassen treffen, machen der BKK Westfalen-Lippe wegen ihrer geringen Größe besonders teuere Leistungsfälle zu schaffen. Sie hat nur rund 20 000 Mitglieder. Im vergangenen Jahr musste sie für eine Reihe von Versicherten extrem hohe Ausgaben für die medizinische Versorgung schultern. Außergewöhnlich hohe Kosten können die Kassen nicht vollständig über den Gesundheitsfonds refinanzieren.

Für kleine Kassen ist es weitaus schwerer, diese Fälle auszugleichen als für große. Auch die Gemeinsame BKK Köln, die 2009 als erste Kasse den Zusatzbeitrag eingeführt hatte, muss aus diesem Grund die Prämie nehmen. "Wir brauchen das Geld nicht für die Verwaltung, sondern für die Versorgung unserer Versicherten", betonte Tomberge.

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