Mit Migranten für Migranten - Impf-Initiative gestartet

Viele Migranten haben kein ausreichendes Wissen über Impfungen, sie benötigen verständliche Informationen.

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:

HANNOVER. Anlässlich der 6. Europäischen Impfwoche startet das Ethno-Medizinische Zentrum e.V. (EMZ) in Hannover eine mehrsprachige "MiMi-Impf-Initiative mit Migranten für Migranten in Deutschland". Ziel ist es, den Impfschutz von Migranten zu verbessern.

"Gerade Migranten benötigen verständliche Information und Aufmerksamkeit, denn viele von ihnen haben kein ausreichendes Wissen über mögliche und nötige Impfungen", so die Vorsitzende des Zentrums, Professorin Gisela Fischer.

Das EMZ hat einen Impfwegweiser in zehn Sprachen entworfen, der in Kürze zur Verfügung stehe, so das EMZ. Außerdem bietet das EMZ unter anderem Schulungen für Gesundheitsmediatoren, die als Schlüsselpersonen Impf-Kompetenz in den Migranten-Communities aufbauen sollen, sowie Informationsveranstaltungen oder Fortbildungen für Ärzte.

Migrantenkindern fehlt häufig wichtige Schutzimpfungen

Überdurchschnittlich viele Migranten in Deutschland seien von Infektionen und deren Folgekrankheiten (etwa chronische Hepatitis) betroffen, hieß es. Ursache sei hauptsächlich mangelnder Impfschutz.

Auch Kinder von Migranten wiesen oft Impflücken auf. Nur 40 Prozent von ihnen hätten vor der Einschulung alle wichtigen Schutzimpfungen erhalten.

Fischer: "Wir möchten Migranten darauf hinweisen, dass Impfungen in der Regel eine kostenfreie Kassenleistung sind. Besonders Migranten sollten vor geplanten Urlaubsreisen oder Reisen in die Heimat mindestens sechs Wochen vor der Abreise ihren Impfstatus im Hinblick auf ihr Reiseland überprüfen lassen."

Um europaweit arbeiten zu können, hat das EMZ die Online-Impf- Academy aufgebaut. Ramazan Salman, der Geschäftsführer des EMZ sagte bei der Vorstellung der Initiative in Ungarn: "Wir exportieren moderne und integrative Gesundheitskonzepte in unsere europäischen Nachbarländer."

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Das Gesundheitssystem ist kein KaDeWe-Buffet, oder, BVKJ-Präsident Hubmann?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung