Kommentar

Müde, aber aufrecht

Von Michael Kuderna Veröffentlicht:

Alles hat seine Zeit – diese Bibelweisheit tröstet nur auf den ersten Blick. Der Sinkflug des Saarländischen Ärztesyndikats mag durch eigene Versäumnisse wie Generationenabriss, Unwuchten in der Mitgliederstruktur, veraltete Kommunikationswege und zu hohe Fixkosten beschleunigt worden sein.

Doch spiegeln sich im absehbaren Ende auch allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen wider, die man zu Recht bedauern kann: Tendenz zur Entsolidarisierung, Zersplitterung in Partikularinteressen, weniger Bereitschaft zu ehrenamtlichen Tätigkeiten, Ohnmachtsgefühle angesichts anscheinend nicht beeinflussbarer politischer Entscheidungen. Die jetzige Führung handelt mutig, die Reißleine zu ziehen. Noch kann das Syndikat, vor 70 Jahren als Sonntagskind gestartet, mit Stolz auf seine Verdienste zurückblicken: Ob bei der Gründung des Versorgungswerkes, der Fortbildung, des übergreifenden kollegialen Austausches vor Ort, der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, der Einbeziehung der Altärzte oder der Vertretung gesundheitspolitischer Positionen abseits der öffentlich-rechtlichen Körperschaften – überall hat es Impulse gesetzt oder zumindest seine Rolle gespielt. Ein Abschied, so lange sich noch viele lebhaft an das Positive erinnern, ist allemal besser als ein Tod auf Raten.

Lesen Sie dazu auch: Saarländisches Ärztesyndikat: Das Ende des saarländischen Verbands ist nah

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Reform des Bereitschaftsdienstes

Neues Fahrdienst-Modell geht in Nordrhein live

Gesundheitspolitischer Wunschzettel

vfa-Chef Han Steutel: „Es lohnt, allen Stakeholdern gut zuzuhören“

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Für die Einarbeitung sollten Neulinge eine feste Ansprechpartnerin im Team haben. (Motiv mit Fotomodellen)

© Manu Reyes / Stock.adobe.com

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten

stiliserte, bunte Symbole für Patientenakten

© savittree / stock.adobe.com

Update

FAQ zur „ePA für alle“

Die elektronische Patientenakte kommt: Das sollten Sie jetzt wissen