Freie Ärzte

Neuer Ärzteverband gegründet

Ein Teil der Freien Ärzteschaft hat einen weiteren Verband gegründet. Sie wollen für die Freiberuflichkeit kämpfen.

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DÜSSELDORF. Im Schulterschluss mit ihren Patienten wollen niedergelassene Ärzte für die Freiheit ihrer Berufsausübung kämpfen.

Dafür haben sie am Wochenende auf dem Hambacher Schloss einen neuen Verband gegründet, den "Hambacher Bund freier Ärztinnen und Ärzte".

Teilgründung - keine Spaltung

"Es geht uns nicht um kleine Veränderungen im System, sondern darum aufzuzeigen, wie dramatisch die Entwicklung im Gesundheitswesen ist", erläuterte der stellvertretende Vorsitzende Martin Grauduszus die Zielsetzung.

Grauduszus ist der ehemalige Präsident der Freien Ärzteschaft, auch der Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Nienhaus und die weiteren Vorstandsmitglieder gehören nach wie vor der Freien Ärzteschaft an.

Die Neugründung dürfe nicht als Signal einer Spaltung der Freien Ärzteschaft missverstanden werden, betonte Grauduszus. "Wir haben Meinungsverschiedenheiten, aber wir haben nach wie vor ein gemeinsames Ziel", sagte er.

Deshalb biete man der Freien Ärzteschaft ebenso wie anderen Verbänden die Kooperation an. "Wir sind ein neuer Verband mit einem neuen Konzept."

Verband von Ärzten und Patienten

Der Hambacher Bund, der Ärzten und Patienten offen steht, wolle sich im Unterschied zu den anderen ärztlichen Organisationen außerhalb der Institutionen für den Erhalt der Freiberuflichkeit einsetzen. Weil der unabhängige und freie Arzt die Voraussetzung für eine gute Versorgung sei, wolle man die Patienten ins Boot holen.

Dafür sei gerade der anstehende Bundestagswahlkampf eine gute Gelegenheit. "Wir wollen nicht mit den Patienten über einzelne Parteien reden, sondern über Themen wie die Bürgerversicherung und die Auswirkungen auf die Versorgung", sagte Vorstand Dr. Peter Loula.

Die Patienten sollen die Parteien daran messen, welchen Stellenwert sie der Würde von Arzt und Patient einräumen.

Die Ärzteschaft müsse viel stärker als bisher über ihr Selbstbild und die ärztliche Ethik diskutieren, forderte seine Kollegin Dr. Catherina Stauch. Die Ärzte können bei ihrem Anliegen mit dem Verständnis und dem Rückhalt ihrer Patienten rechnen, glaubt Grauduszus.

"Das Vertrauen zum eigenen Arzt ist trotz aller Kampagnen nach wie vor hoch", sagte er. "Beim Thema Ethik können wir zeigen, was wir wert sind und warum das Land uns braucht." (iss)

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