Niedersachsen: Kassen machen Druck auf Ärzte

HANNOVER (cben). Der Ersatzkassenverband vdek in Niedersachsen hat den Vertragsärzten vorgehalten, sie hätten für das Jahr 2010 die Sparziele verfehlt. Aktuell verhandeln Kassen und KV das Arzneimittelpaket für 2012.

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"Die Krankenkassen profitieren in Niedersachsen deutlich weniger von sinkenden Arzneimittelkosten als in anderen Ländern", klagte der vdek unter Verweis auf Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

Danach "sind die Ausgaben der Kassen für Arzneimittel im vergangenen Jahr bundesweit um 2,81 Prozent im Vergleich zu 2010 gesunken, in Niedersachsen nur um 2,03 Prozent."

Nach Angaben des vdek hätten die Kassen 2010 zusätzlich 20 Millionen Euro sparen können, wenn das bundesweite Ergebnis auch zwischen Harz und Nordsee erreicht worden wäre. Der vdek verlangt von den Ärzten größere Anstrengungen.

KV ist überrascht

Die KV Niedersachsen hat die Zahlen "mit Überraschung" zur Kenntnis genommen, sagte KV-Chef Mark Barjenbruch. Die Statistik der Apothekerverbände sei für die Berechnung der Sparziele in Niedersachsen nicht maßgebend, so Barjenbruch.

"Wir haben mit unseren Vertragspartnern die Zahlen der GKV-Arzneimittel-Schnellinformationen (GamSi) als Grundlage der Verordnungsauswertung vereinbart. Aber eine verbindliche Endabrechnung nach den GamSi-Daten haben wir noch nicht einmal für 2010."

Gesicherte Verordnungsdaten für 2011 erwartet die KV im Herbst 2012. Nach vorläufigen Schätzungen hätten Vertragsärzte die Obergrenze eingehalten. Alljährlich vereinbaren Kassen und KV in Niedersachsen eine Ausgabenobergrenze. Wird sie überschritten, haftet die KV.

"Das Arzneimittel-Regionalpaket für das Jahr 2012 steht kurz vor der Unterschriftsreife", erklärt ein Sprecher der KV Niedersachsen.

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