Pauschalen für Onkologen sorgen für Streit im Norden

HANNOVER (cben). KV und Kassen in Niedersachsen streiten um die Senkung der Onkologie-Pauschalen.

Veröffentlicht:

2010 wurden 13,5 Millionen Euro zusätzlich zum EBM-Honorar ausgeschüttet. Die Kassen wollen den Betrag um 900.000 Euro senken, das sind durchschnittlich 6,8 Prozent. Die Verhandlungen sind festgefahren und sollen vor das Schiedsamt.

Hintergrund des Streites ist eine Vereinbarung zwischen der KBV und dem GKV-Spitzenverband von 2009.

Danach sollten die bis 2008 nach Kassenart unterschiedlich hoch ausgefallenen Zulagen auf den gleichen Betrag je Kasse gebracht werden - und zwar für den einzelnen Arzt kostenneutral, wie Hanno Kummer, Sprecher des vdek Niedersachsen, erläutert. Das sollte 2011 kontrolliert und die Pauschale gegebenenfalls korrigiert werden. Auch dieses Verfahren ist vertraglich abgesichert.

Senkung von durchschnittlich 53,31 Euro

In Niedersachsen ergibt sich nun eine Korrektur um jene 6,8 Prozent nach unten. Das bedeutet laut KV beim Fallwert eine Senkung von durchschnittlich 53,31 Euro auf 49,93 Euro.

Im Vergleich zu den Pauschalen bis 2008 liege Niedersachsen nun sehr niedrig, so die KV. Ärzte im Nordwesten erhielten zwischen rund 37 Euro und 147 Euro Zuschlag, in Nordrhein dagegen zwischen rund 51 und 255 Euro. Die KV fordert, den Fallwert unangetastet zu lassen.

"Es ist medizinisch völlig unverständlich"

Die Zuschläge dürften nicht sinken, damit die ambulante Behandlung der Krebspatienten als Alternative zur stationären Behandlung sichergestellt bleibe.

"Es ist medizinisch völlig unverständlich, dass die Kassen eine hervorragende ambulante Behandlung von Krebspatienten mutwillig vernichten", sagte KV-Vize Dr. Jörg Berling.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung