Verbundversorgung senkt Zahl der Klinikeinweisungen drastisch

Immer mehr ambulante Operationen werden im Rahmen der Verbundversorgung durchgeführt. Die BKK VBU sieht auch die Prognose für 2010 positiv.

Von Ina Harloff Veröffentlicht:
Über 400 Fachärzte nehmen an der Verbundversorgung teil.

Über 400 Fachärzte nehmen an der Verbundversorgung teil.

© Klaro

BERLIN. Im Rahmen des IV-Vertrages Verbundversorgung Berlin-Brandenburg sind die Krankenhauseinweisungen im Vergleich 2004 zu 2009 teilweise um bis zu 60 Prozent zurückgegangen. Das sagte BKK VBU-Sprecherin Ellen Zimmermann der "Ärzte Zeitung".

Im Rahmen einer Fallsteuerung bei planbaren Operationen vermittle die BKK VBU ihren Versicherten zudem Termine bei den teilnehmenden Fachärzten. Die Quote der Krankenhauseinweisungen könne so weiter gesenkt werden.

Im Jahr 2009 wurden nach Angaben der Krankenkasse insgesamt 7002 ambulante Eingriffe vorgenommen, 3075 davon alleine bei Versicherten der BKK VBU. Das entspräche auch der Zahl der Einschreibungen von etwa 7000 Versicherten. Seit Anfang 2010 habe es 3435 Neueinschreibungen gegeben. Die BKK VBU rechnet mit rund 8000 Einschreibungen für das gesamte Jahr 2010.

"Die Prognose für 2010 ist positiv", so Zimmermann. Immer mehr operative Eingriffe würden im Rahmen der Verbundversorgung vorgenommen. Zu den häufigsten Eingriffen im Jahr 2009 zählten Meniskus- (599), Varizen- (259) und HernienOperationen (128). Das Leistungsspektrum werde regelmäßig geprüft und gegebenenfalls erweitert. Zudem kämen immer neue Leistungserbringer in den Vertrag.

So sei im April 2010 das OP-Zentrum am Krankenhaus Hedwigshöhe der Verbundversorgung Berlin-Brandenburg beigetreten. Dort, wie in allen anderen teilnehmenden OP-Zentren, könnten am Vertrag teilnehmende Versicherte kurzstationär behandelt werden. Die Patienten blieben dann bis zu drei Nächte nach der Operation zur Überwachung in dem jeweiligen OP-Zentrum. Im Schnitt könnten mit den ambulanten Operationen Kosten in Höhe von bis zu 700 Euro je Eingriff gespart werden.

Beim Start des IV-Vertrages Verbundversorgung Berlin-Brandenburg im Jahr 2004 waren nach BKK VBU-Angaben acht Betriebskrankenkassen beteiligt. Diese Zahl ist seither kontinuierlich gestiegen. Auch nach dem Auslaufen der Anschubfinanzierung für IV-Verträge Ende 2008 sind weitere BKKen hinzugekommen.

Insgesamt nehmen derzeit über 90 Betriebskrankenkassen, 400 Fachärzte, 150 Pathologen und Anästhesisten sowie 150 Hausärzte, acht Krankenhäuser und vier ambulante OP-Zentren an der Verbundversorgung teil, berichtet die BKK VBU.Für die Koordinierung der Prozessabläufe ist auf Ärzteseite das Netzwerk für Unternehmensberatung und auf Seiten der Kostenträger die Convema GmbH zuständig.

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