Sachsen-Anhalt

Zahl der MVZ wächst, doch freie Praxen dominieren weiter

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MAGDEBURG. Knapp 500 Ärzte SachsenAnhalts arbeiten mittlerweile in den 59 Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) des Landes, von denen die Mehrzahl in direkter Trägerschaft von Krankenhäusern ist.

Nach Einschätzung von Dr. Burkhard John, Vorsitzender der KV Sachsen-Anhalt, sind MVZ mittlerweile ein etablierter Teil der ambulanten Versorgungslandschaft. 15 Prozent aller fachärztlichen und 4,4 Prozent aller hausärztlichen Versorgungsaufträge würden dort abgewickelt. Das Gros der MVZ sei allerdings überwiegend in Städten angesiedelt, sodass Problemregionen kaum profitierten.

Bei klinikeigenen MVZ sei zudem ein Staubsaugereffekt zur Akquirierung stationärer Patienten zu vermuten. John fürchtet, dass die Entwicklung zu Lasten wohnortnaher Ärzte geht. "Neue Überlegungen und Strategien sind gefragt. Zumal es für Ärzte bequem ist, ihre Praxen kurz vor Rentenbeginn an MVZ der Kliniken abzugeben."

Er plädierte, die Verpflichtung für Ärzte, mindestens drei Jahre nach Übernahme des Vertragsarztsitzes im MVZ angestellt zu bleiben, solle als Chance genutzt werden. So könnten ehemals angestellte Klinikärzte zur Übernahme freier Praxissitze gewonnen werden.

In Sachsen dominieren bisher die Praxen niedergelassener Ärzte, in denen knapp 90 Prozent der Haus- und fast 80 Prozent der Fachärzte tätig sind. Indes gibt es eine Trendwende bei einigen Fachgruppen. So arbeiten etwa nur noch 26 Prozent der Laborärzte in eigenen Praxen. (zie)

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