Gutachterstelle Sachsen wird verstärkt genutzt

DRESDEN (tra). Sachsens Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen hat im Jahr 2007 rund 13 Prozent mehr Behandlungsfehler als im Vorjahr verzeichnet. Das geht aus dem Jahresbericht der Gutachterstelle bei der Sächsischen Landesärztekammer hervor.

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Danach stellten die Gutachter vergangenes Jahr in 61 Fällen Behandlungsfehler fest. "Bei 14 396 berufstätigen Ärzten und über 82 000 Behandlungsfällen pro Tag in Sachsen ist das eine glücklicherweise sehr niedrige Zahl", sagte Professor Jan Schulze, der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer. Die Zahl lag im Jahr 2006 bei 54.

151 Anträge des Jahres 2007 wurden bereits abgewiesen. In 89 Prozent der Begutachtungen (135 Patienten) ließ sich kein Behandlungsfehler feststellen. Bei den weiteren elf Prozent (16 Patienten) hatten die Mediziner zwar Missgriffe getan, aber keinen körperlichen Schaden verursacht.

Insgesamt gingen vergangenes Jahr 312 Anträge auf Prüfung bei den Gutachtern ein. Mehr als jede zweite Beanstandung (163 Fälle, 52 Prozent) kam aus dem stationären Sektor, 59 Fälle (19 Prozent) aus Praxen und zehn Fälle aus Klinikambulanzen.

Bei 232 Anträgen (74 Prozent der Gesamtsumme) startete eine Prüfung. Davon sind 212 abgeschlossen. In 28,8 Prozent der abgeschlossenen Prüfungen wurden die bestehenden Schadenersatzforderungen als berechtigt anerkannt. Diese Quote liegt leicht über der des Vorjahres von 25,7 Prozent.

Schulze bekräftigte das Interesse der Landesärztekammer an der Aufklärung von möglichen Behandlungsfehlern. Ärzte "wollen ihre Patienten vor einer fehlerhaften Behandlung schützen", so der Kammerchef. Jeder Behandlungsfehler sei ein Fehler zu viel.

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